:: 5/2024

Statistisches Monatsheft Mai 2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

der Südwesten spielt im Bereich Forschung und Entwicklung nicht nur im bundesweiten, sondern auch im internationalen Vergleich eine bedeutende Rolle. Doch wie schlägt sich dies im baden-württembergischen Außenhandel mit Hochtechnologiewaren nieder? Zur Hochtechnologie zählen beispielsweise Waren aus Produktgruppen wie der Luft- und Raumfahrt, der Elektronik und Telekommunikation oder auch der Pharmazie. Besonders also Waren, die eine hohe Forschungs- und Entwicklungsintensität aufweisen. In unserem Titelbeitrag beleuchtet Marcel Nesensohn anhand von Daten der Außenhandelsstatistik die Entwicklung des baden-württembergischen Außenhandels mit Hochtechnologierwaren 2022 im Vergleich zum Jahr 2012.

Im Jahr 2017 wurde die Promovierendenstatistik, die im Zuge der Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes beschlossen wurde, erstmalig erhoben. Im Rahmen dieser Statistik werden neben einigen persönlichen Angaben der Promovierenden auch Merkmale zur Promotion, zur Beschäftigung, zur Hochschulzugangsberechtigung, zur Ersteinschreibung sowie zum promotionsberechtigenden Abschluss erhoben. Uwe Ruß-Obajtek, Viktoria Bauer und Jana Marie Noack geben einen Überblick über die Qualität der Daten und stellen das Analysepotenzial für ausgewählte Merkmale der Erhebung dar.

Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit.

Dr. Anke Rigbers, Präsidentin

Baden-Württembergs Außenhandel mit Hochtechnologiewaren 2022 und 2012

Der weltweite Außenhandel mit Hochtechnologiewaren der EU-Mitgliedstaaten (EU-27) hat zwischen 2012 und 2022 beachtlich zugenommen. Die Importe (in Euro) aus Nicht-EU-Ländern in die EU stiegen in diesem Zeitraum mit einer jährlichen durchschnittlichen Rate von 6,7 %, die Exporte um 5,6 %. Mehrere Studien legen nahe, dass der Export wie auch der Import von Hochtechnologiewaren einen positiven Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit einer Region oder eines Landes hat. Zur Hochtechnologie werden Produkte gezählt, die in ihrem Herstellungsprozess eine besonders hohe Forschungs- und Entwicklungsintensität (FuE-Intensität) aufweisen (i-Punkt »Definition Hochtechnologiewaren«).

Im Folgenden wird anhand von Daten der Außenhandelsstatistik die Entwicklung des baden-württembergischen Exports und Imports von Hochtechnologiewaren im Vergleich der Berichtsjahre 2012 und 2022 aufgezeigt und dabei auch auf die unterschiedlichen Warengruppen der Hochtechnologie näher eingegangen.

Altersarmut als Folge geschlechtsspezifischer Ungleichheiten im Lebensverlauf

Einkommensarme ältere Menschen (ab 65 Jahren), die Lebensmittel über Tafeln beziehen und Pfandflaschen sammeln, um ihr geringes Einkommen etwas auszugleichen, sind schon jetzt in vielen Stadtbildern keine Seltenheit mehr. Die Daten des Mikrozensus 2021 verdeutlichen: Nach wie vor sind ältere Frauen häufiger armutsgefährdet als ältere Männer (21,6 % versus 16,3 %). Dieser Geschlechterunterschied lässt sich darauf zurückführen, dass Frauen häufiger familienbedingte Unterbrechungen in ihrer Erwerbsbiografie haben und öfter längere Zeit in Teilzeit arbeiten als Männer. Der Familienstand und die Lebensform sind dabei wichtige Faktoren für Altersarmut. Würden die baden-württembergischen Rentnerinnen ausschließlich von ihrem persönlichen Nettoeinkommen leben, wären 54 % armutsgefährdet. Bei Rentnern wären es nur 24 %. Besonders gefährdet sind auch ältere Migrantinnen und Migranten.

Im Jahr 2020 waren knapp 20 % der baden-württembergischen Bevölkerung 65 Jahre oder älter (rund 2,3 Millionen Personen). Bedingt durch den demografischen Wandel wird der Anteil älterer Menschen in Zukunft weiter ansteigen. Bereits im Jahr 2040 wird voraussichtlich gut ein Viertel der Bevölkerung (27 %) älter als 65 Jahre sein, was einem Zuwachs von 665 230 Menschen entspricht (vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2023). Schon allein deshalb wird die Lebenssituation älterer Menschen und das damit verbundene Thema Altersarmut an Relevanz gewinnen.

Datenqualität und Analysepotenzial der Promovierendenstatistik

Vollständigkeit der Erhebung, Qualität der Angaben und Analysepotenzial im 6. Jahr der Statistik

Im Zuge der Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes (HStatG) im Jahre 2016 wurde die Erhebung der Promovierendenstatistik beschlossen. War die Promovierendenstatistik in den ersten Jahren noch durch erhebliche Datenlücken gekennzeichnet, so konnten diese mittlerweile größtenteils geschlossen werden. Verbesserungsbedarf gibt es allerdings weiterhin bei einzelnen Merkmalen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Vollständigkeit der Erhebung, die Qualität der erhobenen Daten und stellt das Analysepotenzial für jene Merkmale dar, die aufgrund von Datenlücken bislang noch nicht ausgewertet werden konnten.

Baden-Württemberg und Thüringen im Vergleich: Bruttolöhne und -gehälter im Produzierenden Gewerbe 1991 bis 2023

Am 3. Oktober 2024 begehen wir den 34. Jahrestag der Deutschen Einheit, mehr als eine Generation kennt damit nur ein vereintes Deutschland. Manches wird nicht mehr als trennend oder verschiedenartig wahrgenommen, und doch gibt es auf einigen Gebieten immer noch Unterschiede, die von den Menschen in den neuen Ländern kritisch gesehen werden. Hierzu gehört die im Westen in vielen Wirtschaftsbereichen und Berufszweigen bessere Bezahlung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die vor allem in den 1990er-Jahren zu einer Abwanderung zahlreicher erwerbsfähiger Menschen und ihrer Familien von Ost- nach Westdeutschland geführt hat und nach wie vor viele ostdeutsche Menschen zur Arbeitsaufnahme im Westen veranlasst. In Heft 4/2024 dieser Schriftenreihe wurde anhand eines beispielhaften Vergleichs zwischen Baden-Württemberg und Thüringen der Umfang und die Entwicklung der Lohn- und Gehaltslücke zwischen 1991 und 2022 nachgezeichnet. Ein wesentliches Ergebnis war, dass der Abstand der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer über die Jahre hinweg im Produzierenden Gewerbe deutlich höher war als bei den Dienstleistungsbereichen. Im vorliegenden Beitrag soll das Produzierenden Gewerbe näher untersucht werden, und zwar wieder über Daten des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«, nunmehr für den Zeitraum 1991 bis 2023.

Die Kerndichteschätzung als eine innovative Visualisierungsmethode georeferenzierter Daten in der amtlichen Statistik

Ein Methodenbericht

In der amtlichen Statistik lassen sich kleinräumsige georeferenzierte Daten mithilfe von INSPIRE Gitternetzen kartografisch gut darstellen. Allerdings sind aus Gründen der statistischen Geheimhaltungsrichtlinien Zellsperrungen notwendig, um Rückschlüsse auf Einzeldaten zu vermeiden. Das Geheimhaltungsverfahren der Zellsperrung geht allerdings mit einem Informationsverlust für kartografische Darstellungen einher. Das statistische Schätzverfahren der Kerndichteschätzung (Kernel Density Estimation – kurz KDE) hat gegenüber einer klassischen Datendarstellung mit Gitternetzen den Vorteil, dass ein hoher Informationsgehalt für die Gitterzellen sichergestellt wird und die statistische Geheimhaltung von Werten und Standorten der Einzeldaten gewahrt wird.

Karte des Monats: Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch in Europa 2022 und Veränderung seit 2013

Mit der Karte des Monats werden regelmäßig besondere Themen kartografisch aufgegriffen.

Diese und viele weitere Karten stehen für Sie zum kostenlosen Download bereit oder können auf Wunsch auch als Poster in verschiedenen Größen bestellt werden.

Darüber hinaus bieten wir mit unserem interaktiven Kartenangebot auch die Möglichkeit, Karten verschiedener Themen der amtlichen Statistik nach eigenem Bedarf zusammenzustellen. Die interaktiven Karten greifen auf einen umfangreichen Datenpool für kartografische Analysen zurück. Sie sind ebenso in verschiedenen Dateiformaten zum kostenlosen Download verfügbar.

Gerne erstellen wir für Sie auch Karten auf Wunsch. Dazu steht uns das gesamte Datenangebot des Landesinformationssystems zur Verfügung. Wenden Sie sich für Ihre Bestellung oder weiterführende Informationen telefonisch oder per Mail an uns.