Datenqualität und Analysepotenzial der Promovierendenstatistik
Vollständigkeit der Erhebung, Qualität der Angaben und Analysepotenzial im 6. Jahr der Statistik
Im Zuge der Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes (HStatG) im Jahre 2016 wurde die Erhebung der Promovierendenstatistik beschlossen. War die Promovierendenstatistik in den ersten Jahren noch durch erhebliche Datenlücken gekennzeichnet, so konnten diese mittlerweile größtenteils geschlossen werden. Verbesserungsbedarf gibt es allerdings weiterhin bei einzelnen Merkmalen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Vollständigkeit der Erhebung, die Qualität der erhobenen Daten und stellt das Analysepotenzial für jene Merkmale dar, die aufgrund von Datenlücken bislang noch nicht ausgewertet werden konnten.
Im Jahr 2017 wurde die Promovierendenstatistik erstmalig erhoben. Im Rahmen dieser Statistik werden neben einigen persönlichen Angaben der Promovierenden auch Merkmale zur Promotion, zur Beschäftigung, zur Hochschulzugangsberechtigung (HZB), zur Ersteinschreibung sowie zum promotionsberechtigenden Abschluss erhoben (siehe i-Punkt: »Merkmale der Promovierendenstatistik«). In den ersten Erhebungsdurchgängen wurden die Promovierenden nicht vollständig erfasst. Neben der Untererfassung der Erhebungseinheiten, wiesen die Daten auch im Hinblick auf einzelne Merkmale erhebliche Lücken auf.1 Daher wurde in den ersten Jahren auf eine vollständige Veröffentlichung der Promovierendenstatistik verzichtet. Mittlerweile kann davon ausgegangen werden, dass es keine Untererfassung der Promovierenden mehr gibt. Auch in den wesentlichen Merkmalsbereichen bestehen keine Datenlücken mehr. Einige wenige Merkmale weisen jedoch weiterhin Datenlücken auf, eine vollständige Auswertung der Promovierendenstatistik ist dadurch immer noch nicht möglich. In diesem Beitrag wird der erreichte Stand der Erhebung hinsichtlich der Vollständigkeit und der Qualität der Angaben aufgezeigt. Zusätzlich wird anhand einiger Beispiele dargestellt, welches Analysepotenzial die Promovierendenstatistik für Baden-Württemberg aktuell bietet.
Promotionsberechtigte Hochschulen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg besitzen derzeit insgesamt 25 Hochschulen das Promotionsrecht: die neun staatlichen Universitäten, die acht Kunst- und Musikhochschulen, die sechs Pädagogischen Hochschulen sowie die Zeppelin Universität Friedrichshafen und die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg dürfen den Doktorgrad verleihen. Im Jahr 2022 haben sich zudem 24 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) im Promotionsverband Baden-Württemberg zusammengeschlossen, in dem künftig auch Promotionen an den HAW ermöglicht werden.2 Im hier betrachteten Zeitraum 2017 bis 2022 ist der Promotionsverband noch nicht enthalten.
Vollständigkeit der Erhebung
Schaubild 1 zeigt, wie sich die Anzahl der Datensätze insgesamt und die Anzahl der Datensätze mit Setzungen3 im Zeitverlauf entwickelte. Vor allem in den ersten Erhebungsjahren nach Einführung der Promovierendenstatistik stieg die Anzahl der Datensätze bis 2019 stark an. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die zunächst unvollständige Erfassung der Erhebungseinheiten in den ersten Jahren gebessert hat. Denkbar wäre allerdings auch, dass sich im selben Zeitraum die Anzahl der Promovierenden faktisch erhöht hat. Um das zu überprüfen, wird in Schaubild 2 die Anzahl der aktiven Fortsetzungen der Anzahl der Erst- und Neuregistrierungen gegenübergestellt. Bei aktiven Fortsetzungen handelt es sich um Promovierende, die bereits im Vorjahr an derselben Hochschule promoviert haben und die im aktuellen Jahr erneut als aktive Promovierende gemeldet wurden. Bei erstregistrierten Promovierenden handelt es sich hingegen um Promotionsanfängerinnen und -anfänger, die erstmalig an einer Hochschule in Deutschland zur Promotion angenommen wurden. Neuregistrierte Promovierende haben sich nach einer bereits bestandenen oder abgebrochenen Promotion erneut registriert oder die Hochschule gewechselt. Aktive Fortsetzungen, Erst- und Neuregistrierungen bilden zusammen die Summe der (aktiven) Promovierenden. Die Anzahl der Promovierenden unterscheidet sich von der in Schaubild 1 gezeigten Anzahl der Datensätze dadurch, dass die Anzahl der Datensätze neben den aktiven Promovierenden auch noch Beurlaubungen, Unterbrechungen, Abschlüsse und Abbrüche enthält (siehe i-Punkt: »Registrierungsarten«).
Ein Anstieg der aktiven Fortsetzungen allein wäre jedoch noch kein gesicherter Hinweis darauf, dass Promovierende nacherfasst wurden. Denn es könnte sein, dass im Vorjahr mehr Promotionsanfängerinnen und -anfänger mit der Promotion begonnen haben und diese im aktuellen Jahr zu einer erhöhten Anzahl aktiver Fortsetzungen beitragen. Ein starker Anstieg aktiver Fortsetzungen ohne einen vorangegangenen Anstieg bei den Erst- und Neuregistrierungen wäre hingegen ein Hinweis darauf, dass im Vorjahr noch nicht alle Promovierenden erfasst worden sind und diese nun nacherfasst wurden.
Tabelle 1 zeigt die prozentuale Veränderung der Anzahl der Promovierenden insgesamt sowie die Veränderungen bei den aktiven Fortsetzungen und bei den Erst- und Neuregistrierungen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2018 gut 10 % mehr Promovierende gemeldet als 2017. Bei den aktiven Fortsetzungen betrug der Zuwachs knapp 38 %. Dies wird als Indiz dafür gesehen, dass 2017 noch keine vollständige Erfassung erfolgte. Auch in den darauffolgenden Jahren 2018 und 2019 war die Erfassung vermutlich noch nicht vollständig, da im jeweiligen Folgejahr noch 5 % beziehungsweise 6 % mehr aktive Fortsetzungen gemeldet wurden, während die Anzahl der Erst- und Neuregistrierungen zuvor nicht im selben Maße angestiegen ist. Spätestens ab dem Berichtsjahr 2020 scheint die Erfassung der Promovierenden vollständig zu erfolgen, da zwischen 2020 und 2021 nur eine geringe Veränderung bei den aktiven Fortsetzungen erfolgte und deren Anzahl nicht mehr zu-, sondern abnahm (–1 %). Zwar kam es im Jahr 2022 erneut zu einem Anstieg der aktiven Fortsetzungen um knapp 4 % gegenüber 2021. Allerdings wurden 2021 auch knapp 11 % mehr Erst- und Neuregistrierte gemeldet, die 2022 ihre Promotion fortsetzten und damit zur Erhöhung der Anzahl aktiver Fortsetzungen beitrugen.
Qualität der Angaben
Schaubild 1 zeigt neben der Entwicklung der Anzahl der Datensätze insgesamt auch die Entwicklung der Anzahl der Datensätze mit Setzungen. Da es sich bei Setzungen um willkürlich gesetzte Platzhalter handelt, lassen sich Merkmale mit Setzungen nicht sinnvoll auswerten. Stattdessen wird hier die Anzahl der Setzungen ausgewertet, um ein Maß für die Qualität der Angaben zu erhalten. Je weniger Setzungen aufgrund von fehlenden Angaben vorgenommen werden müssen, desto besser ist die Datenqualität. Wiesen im Berichtsjahr 2017 noch gut 81 % der Datensätze unvollständige Angaben auf, so waren es im Berichtsjahr 2022 nur noch knapp 22 %. Allerdings waren nicht alle Merkmale im selben Maße durch fehlende Angaben betroffen.
In Schaubild 3 werden einzelne Merkmale zu Merkmalskategorien zusammengefasst und die Entwicklung der Setzungen dargestellt. Während die persönlichen Merkmale der Promovierenden – Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Geburtsjahr, -monat und -tag – bereits in früheren Berichtsjahren nahezu vollständig gemeldet wurden, waren vor allem bei den Angaben zur Promotion, zum promotionsberechtigenden Abschluss, zur Ersteinschreibung und zur HZB größere Datenlücken vorhanden.
Betrachtet man den Anteil der Datensätze mit Setzungen getrennt für einzelne Merkmale, dann zeigt sich, dass im neuesten Datenmaterial die meisten Merkmale nahezu vollständig geliefert wurden. Tabelle 2 zeigt die Anzahl der Datensätze mit Setzungen für sämtliche Datensätze, für Promovierende (aktive Fortsetzungen, Erst- und Neuregistrierungen zusammen) und für Promotionsanfängerinnen und -anfänger (nur Erstregistrierungen) des Berichtsjahres 2022. Der Anteil der Datensätze mit Setzungen lag im Berichtsjahr 2022 bei den meisten Angaben zur Promotion unterhalb von 1 %. Nur bei den Angaben zur Beschäftigung und zur Art der Dissertation waren noch 2 % beziehungsweise 4 % aller Datensätze lückenhaft. Darüber hinaus zeigten sich noch immer größere Datenlücken bei den Angaben zur HZB, zur Ersteinschreibung und zum promotionsberechtigenden Abschluss.
Da die Promovierendenstatistik im Jahr 2022 bereits zum sechsten Mal in Folge erhoben wurde, liegt die Vermutung nahe, dass sich diese Datenlücken vorrangig auf fehlende Angaben bei den Bestandsdaten zurückführen lassen. Das heißt, dass fehlende Angaben vor allem bei Promovierenden zu finden sein müssten, die bereits seit längerem in den Datenbanken der Hochschulen erfasst sind und für die keine Nacherhebung stattfand. Für Promotionsanfängerinnen und -anfänger, die 2022 erstmals zur Promotion angenommen wurden, wird erwartet, dass sämtliche Angaben im Zuge der Registrierung der Promovierenden durch die Hochschulen erfasst wurden. Dabei zeigt sich, dass der Anteil der Datensätze mit Setzungen für viele Merkmale der Promotionsanfängerinnen und -anfängern tatsächlich geringer ist als bei den Promovierenden insgesamt. Allerdings ist der Anteil der Datensätze mit Setzungen bei den Angaben zur HZB, zur Ersteinschreibung und zum promotionsberechtigenden Abschluss wider Erwarten bei den Promotionsanfängerinnen und -anfängern höher als bei den aktiven Promovierenden. Somit ist auch im 6. Jahr der Erhebung noch immer keine vollständige Erfassung dieser Angaben bei den Promotionsanfängerinnen und -anfängern erfolgt.
Allerdings handelt es sich hierbei nicht um ein flächendeckendes Problem. Vielmehr lässt sich die hohe Anzahl an Setzungen bei den Erstregistrierten beziehungsweise den Promotionsanfängerinnen und -anfängern auf einige wenige Hochschulen zurückführen. Bis auf wenige Ausnahmen konnten alle anderen Hochschulen nahezu vollständige Angaben für ihre Promotionsanfängerinnen und -anfänger machen.
Analysepotenzial am Beispiel der Universität Heidelberg
Im Folgenden werden Analysemöglichkeiten der Promovierendenstatistik dargestellt, die bislang aufgrund der hohen Anzahl an Setzungen noch nicht durchgeführt werden konnten. Da eine flächendeckende Auswertung für Baden-Württemberg insgesamt aufgrund der hohen Anzahl an fehlenden Angaben einzelner Hochschulen auch für das Berichtsjahr 2022 nicht möglich ist, führen wir die Auswertungen beispielhaft anhand einer einzelnen Hochschule durch, bei der für sämtliche Merkmale 2022 (nahezu) vollständige Angaben vorliegen.
Zunächst wird die Herkunft der Promovierenden dargestellt. Bislang wurden dazu in den Veröffentlichungen der amtlichen Statistik lediglich Angaben zur Staatsangehörigkeit ausgewertet.4 Zusammen mit den Angaben zur HZB lassen sich die Informationen über die Herkunft der Promovierenden weiter konkretisieren. So kann bei ausländischen Staatsangehörigen beispielsweise der Anteil der Bildungsinländerinnen und -ausländerinnen sowie Bildungsinländer und -ausländer ermittelt werden.5 Darüber hinaus ermöglichen die Angaben zum Ort des Erwerbs der HZB eine feingliedrige Analyse der Herkunft, sodass sich das Rekrutierungsgebiet einzelner Hochschulen genauer bestimmen lässt.6 Beim Erwerb der HZB in Deutschland liegen Angaben zum Ort des Erwerbs auf Ebene der Stadt- und Landkreise vor. Beim Erwerb der HZB im Ausland liegen Angaben zum Staat, in dem die HZB erworben wurde, vor. Ähnlich verhält es sich bei den Angaben zur Ersteinschreibung als Studierende und zum promotionsberechtigenden Abschluss. Neben dem Semester der Ersteinschreibung beziehungsweise dem Monat und dem Jahr, in dem der promotionsberechtigende Abschluss erworben wurde, wird auch die Hochschule der Ersteinschreibung beziehungsweise des promotionsberechtigenden Abschlusses erfasst. Bei Ersteinschreibung beziehungsweise promotionsberechtigendem Abschluss im Ausland wird der Staat der Hochschule erfasst.
Von den insgesamt 8 872 Promovierenden der Universität Heidelberg des Jahres 2022 besaßen 2 403 Personen oder gut 27 % eine ausländische Staatsangehörigkeit. Dabei handelte es sich in der überwiegenden Mehrheit (95 %) der ausländischen Promovierenden um Bildungsausländerinnen und -ausländer, die ihre HZB im Ausland erworben hatten. Für 208 Personen oder gut 2 % der Promovierenden der Universität Heidelberg wurden Setzungen aufgrund von fehlenden Angaben bei den Merkmalen der HZB vorgenommen. Diese Personen werden bei den Analysen, die die HZB betreffen, nicht weiter berücksichtigt.
Gut 29 % der Promovierenden der Universität Heidelberg des Jahres 2022 hatten ihre HZB in Baden-Württemberg erworben, knapp 43 % in einem anderen Bundesland und gut 28 % im Ausland. Die meisten Promovierenden, die ihre HZB in Deutschland erworben hatten, stammten aus den Stadt- und Landkreisen der unmittelbaren Nachbarschaft (Rhein-Neckar-Kreis, Stadt Heidelberg, Stadt Mannheim und Landkreis Bergstraße in Hessen), aus den Großstädten Baden-Württembergs sowie den Metropolen Berlin, Hamburg und Frankfurt. Bei denjenigen, die ihre HZB im Ausland erworben hatten, war China das häufigste Herkunftsland, gefolgt von Italien, Indien und Österreich (siehe Schaubild 4 und Tabelle 3).
Mit den Angaben zum promotionsberechtigenden Abschluss lässt sich feststellen, aus welchen Hochschulen die Promovierenden der Universität Heidelberg rekrutiert wurden. Dabei liegen für 68 Personen beziehungsweise weniger als 1 % Setzungen aufgrund von fehlenden Angaben vor. Diese werden im Folgenden aus der Analyse ausgeklammert. Hinzu kommt, dass zum Zeitpunkt der Erhebung für 1 627 Promovierende noch kein promotionsberechtigender Abschluss vorlag. Für diese Personen werden stattdessen die Angaben zur Hochschule der Ersteinschreibung als Studierende ausgewertet. Dabei wurden wiederum in 142 Fällen beziehungsweise knapp 9 % Setzungen aufgrund von fehlenden Angaben vorgenommen. Diese werden in den folgenden Auswertungen ebenfalls ausgeklammert. Bei den verbleibenden 1 485 Promovierenden, die noch keinen promotionsberechtigenden Abschluss vorzuweisen hatten, handelte es sich fast ausschließlich (99 %) um Promovierende der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften. Studienbegleitende Promotionen sind bei Medizinpromotionen durchaus üblich. Dies erklärt die hohe Anzahl Promovierender ohne vorliegenden promotionsberechtigenden Abschluss. Daher ist es auch wenig überraschend, dass sich die meisten dieser Promovierenden zum Erststudium an der Universität Heidelberg immatrikuliert hatten (72 %). Knapp 18 % hatten sich an einer Hochschule in einem anderen Bundesland, knapp 7 % an einer Hochschule im Ausland und knapp 4 % an einer anderen Hochschule in Baden-Württemberg erstmalig für ein Studium immatrikuliert.
4 533 Personen oder gut 63 % der 7 177 Promovierenden, die bereits einen promotionsberechtigenden Abschluss vorweisen konnten, hatten diesen Abschluss an einer Hochschule in Baden-Württemberg erworben; fast alle (4 189) davon an der Universität Heidelberg. Nur 344 Personen oder knapp 5 % hatten ihr Studium an einer anderen Hochschule in Baden-Württemberg abgeschlossen. 963 Personen oder gut 13 % konnten einen Abschluss von einer Hochschule eines anderen Bundeslandes vorweisen und 1 681 Personen oder gut 23 % von einer Hochschule im Ausland. Die meisten Promovierenden, die im Ausland ihren promotionsberechtigenden Abschluss erworben hatten, hatten diesen an einer Hochschule in China erworben, gefolgt von Italien, dem Vereinigten Königreich, Indien und Österreich. Von den Promovierenden, die an einer anderen deutschen Hochschule ihren promotionsberechtigenden Abschluss erworben hatten, kamen die meisten von den Universitäten in Frankfurt, Freiburg, Tübingen, Mainz, München und Würzburg sowie von der Hochschule Mannheim und dem KIT (siehe Schaubild 5 und Tabelle 3).
Ausblick
Neben den Angaben zum Ort des Erwerbs der HZB, der Ersteinschreibung als Studierende und des promotionsberechtigenden Abschlusses werden in der Promovierendenstatistik auch Angaben zum Zeitpunkt des Erwerbs dieser Abschlüsse beziehungsweise des Studienbeginns erfasst. Damit stehen weitere Auswertungsmöglichkeiten offen. So ließe sich beispielsweise in Kombination mit den Angaben zum Promotionsbeginn beziehungsweise zum Promotionsabschluss ermitteln, wie lange die einzelnen Phasen zwischen Erwerb der HZB, Studienbeginn, Studien- beziehungsweise promotionsberechtigendem Abschluss, Promotionsbeginn und Promotionsabschluss jeweils dauern und ob dabei gegebenenfalls Unterschiede nach Herkunft, Alter, Geschlecht und Promotionsfach bestehen. Zudem wird die Promovierendenstatistik perspektivisch Teil der Studienverlaufsstatistik werden, sodass neben der Auswertung individueller Promotionsverläufe erstmals auch Promotionsabbruchquoten berechnet werden können.
Die beispielhaften Analysen haben gezeigt, welches Potenzial in der Promovierendenstatistik steckt. Die vorangegangenen Analysen zur Vollständigkeit der Erhebung und zur Qualität der Daten haben jedoch offenbart, dass solche Analysen auch im 6. Jahr nach ihrer Einführung noch immer nicht flächendeckend möglich sind. Die Hochschulen sind hier gefordert, die noch bestehenden Datenlücken zu schließen. Insbesondere bei Promotionsanfängerinnen und -anfängern sollte hier auf eine vollständige Erfassung sämtlicher Merkmale geachtet werden. Dass dies der überwiegenden Mehrheit der Hochschulen im Land gelingt, hat die vorliegende Auswertung ergeben. Hochschulpolitik, Verwaltung und Wissenschaft sind auf vollständige, qualitativ hochwertige und damit auch belastbare Daten angewiesen. Gerade im Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses zeigen die aktuellen Diskussionen in der Politik, dass solche Daten unverzichtbar sind.