:: 275/2024

Pressemitteilung 275/2024

Die Kanalisation in Baden-Württemberg reicht zweimal um den Erdball

Zum Welttoilettentag am 19. November

Die von den Kommunen verantwortete Abwasserinfrastruktur trägt nachhaltig zum Gewässerschutz bei. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, waren es im Land 2022 rund 82 000 Kilometer Kanäle, die das Abwasser und Niederschlagswasser sammeln und zur Kläranlage ableiten. Die Länge der öffentlichen Kanalisation entspricht nunmehr gut dem Doppelten des Erdumfangs am Äquator. Zudem sind fast alle Einwohnerinnen und Einwohner an die öffentliche Kanalisation angeschlossen; der Anschlussgrad lag 2022 bei 99,5 %. Die Kommunen halten im Landesdurchschnitt somit je Einwohnerin und Einwohner rund 7,4 Meter Kanalisation vor.

In den kommunalen Kläranlagen wurden 2022 insgesamt rund 1 400 Millionen Kubikmeter (Mill. m³) Abwasser behandelt, davon rund 570 Mill. m³ häusliches und gewerbliches Abwasser, 520 Mill. m³ von versiegelten Flächen eingeleitetes Niederschlagswasser und 340 Mill. m³ Fremdwasser, zum Beispiel durch Undichtigkeiten in die Kanalisation eindringendes Grundwasser. 2022 reduzierten knapp 600 von insgesamt 900 kommunalen Kläranlagen zusätzlich zu den abbaubaren organischen Stoffen sowohl Stickstoff (Denitrifikation) als auch Phosphor im Abwasser. Diese überwiegend größeren Kläranlagen behandelten gut 95 % der Abwassermenge im Land. Die in den Kläranlagen nicht abgebauten, in das Gewässer gelangenden Frachten an anorganischem Stickstoff (Nges) und an Phosphor (Pges) gingen seit 2019 um weitere jeweils rund 10 % zurück. Ausgehend von 1991 betrug der Rückgang beim Nges rund 60 % und beim Pges 80 %.

Der Gewässerschutz wurde in den letzten Jahrzehnten durch den Anschluss von ländlichen Gebieten an die öffentliche Kanalisation, den Bau zentraler Kläranlagen und deren Ausrichtung auf neue Anforderungen kontinuierlich verbessert.