:: 138/2024

Pressemitteilung 138/2024

Baden-Württemberg vor der Europawahl 2024

Rückblick auf die Ergebnisse der Europawahl 2019

Bei der letzten Europawahl 2019 nahm die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg erstmals seit 15 Jahren wieder zu. 64,0 % der etwa 7,7 Millionen wahlberechtigten Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger entschieden sich für die Abgabe ihrer Stimme, wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt. Im Vergleich zur Vorwahl stieg die Beteiligungsquote um deutliche 11,9 Prozentpunkte. Auch im EU-weiten Durchschnitt stieg die Wahlbeteiligung 2019 das erste Mal seit 1979, dem Jahr der ersten Direktwahl zum Europäischen Parlament, wieder an. Im Vergleich zur Vorwahl 2014 stieg sie um 8,1 Prozentpunkte auf 50,7 %.

Während die Wahlbeteiligung in allen Altersgruppen deutlich anstieg, war der größte Anstieg bei den jüngeren Menschen zu verzeichnen. Dies gilt für die EU insgesamt, aber auch für Baden-Württemberg im Speziellen. Im EU-Durchschnitt stieg die Beteiligungsquote der Wählerinnen und Wähler unter 25 Jahren um etwa 14 Prozentpunkte, in Baden-Württemberg um etwa 19 Prozentpunkte. Insgesamt gingen 2019 ältere Menschen allerdings nach wie vor häufiger zur Wahl als jüngere Menschen. In Baden-Württemberg gaben 67,1 % der mindestens 60-Jährigen ihre Stimme ab im Vergleich zu 60,0 % der 18- bis 24-Jährigen.

Bei der Europawahl 2019 mussten sich insbesondere die CDU und die SPD mit deutlichen Verlusten abfinden, während die GRÜNEN ihren Stimmenanteil erheblich verbessern konnten. In Baden-Württemberg erreichte die CDU zwar nach wie vor den höchsten Stimmenanteil mit 30,8 %, sie verlor allerdings 8,5 Prozentpunkte im Vergleich zur vorangegangenen Wahl. Den zweithöchsten Stimmenanteil erhielten die GRÜNEN mit 23,3 % (+10,1 Prozentpunkte), die ihr mit Abstand bestes Ergebnis seit 1979 erzielten und damit die SPD auf den dritten Platz verwiesen. Die Sozialdemokraten mussten deutliche Stimmeneinbußen hinnehmen (−9,7 Prozentpunkte) und kamen in Baden-Württemberg nur noch auf 13,3 % der gültigen Stimmen. Wie die CDU musste die SPD damit ihren niedrigsten Stimmenanteil bei einer Europawahl in Baden-Württemberg hinnehmen. Die AfD erreichte mit 10,0 % den vierten Platz im Land, die FDP mit 6,8 % Platz fünf. Die FREIEN WÄHLER erhielten 3,2 % der gültigen Stimmen und überholten damit knapp DIE LINKE, die 3,1 % erreichte. Auf die sonstigen Parteien entfielen insgesamt 9,5 % der gültigen Stimmen.

Deutschland hat im Europäischen Parlament insgesamt 96 Sitze. Davon gingen nach der Wahl 2019 23 an die CDU, 21 an die GRÜNEN und 16 an die SPD. Die AfD zog mit 11 und die CSU mit 6 Abgeordneten in das Parlament ein. DIE LINKE und die FDP erhielten jeweils 5 Sitze. Zusätzlich gingen je 2 Sitze an die FREIEN WÄHLER und Die PARTEI und je 1 Mandat an die Parteien PIRATEN, Tierschutzpartei, FAMILIE, ÖDP und Volt. Damit zogen aus Deutschland insgesamt 14 Parteien in das Europäische Parlament ein.