:: 3/2004

Baden-Württemberg einziges Bundesland mit Geburtenplus

Baden-Württemberg ist seit 2001 das einzige Bundesland Deutschlands, in dem auch heute noch mehr Kinder geboren werden als Menschen sterben. Die Bilanz für 2002 ergab aus rund 99 600 lebendgeborenen Kindern und 95 100 Gestorbenen ein Geburtenplus von knapp 4 500 Personen.

Im Jahr zuvor belief sich dieser Saldo sogar auf nahezu 7 300 Personen. Im Einzelnen bilanzierten die Länder 2002 wie folgt:

Baden-Württemberg+ 4 491
Bremen− 2 184
Hamburg− 2 702
Schleswig-Holstein− 3 986
Saarland− 4 492
Berlin− 4 691
Mecklenburg-Vorpommern− 4 829
Hessen− 5 043
Bayern− 5 938
Rheinland-Pfalz− 7 928
Brandenburg− 8 789
Thüringen− 8 993
Niedersachsen− 10 318
Sachsen-Anhalt− 12 542
Sachsen− 18 578
Nordrhein-Westfalen− 24 899

In Deutschland werden bereits seit 1972 (die DDR mit eingerechnet) Jahr für Jahr mehr Sterbefälle als Lebendgeborene registriert. Im Jahre 2002 überwog die Zahl der Gestorbenen die der Geborenen bundesweit um rund 122 400 Personen. Den größten Sterbefallüberschuss verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit fast 25 000 Personen, gefolgt von Sachsen (rund 18 600) und Sachsen-Anhalt (etwa 12 500).

Seit Bestehen des Landes wurden in Baden-Württemberg mit Ausnahme zweier einzelner Jahre (1978 und 1983) stets mehr Kinder geboren als Menschen starben (Schaubild). Das Geburtenplus belief sich von 1952 bis Ende 2002 auf insgesamt fast 1,45 Mill. Personen und machte damit rund ein Drittel des hiesigen Bevölkerungszuwachses von etwa 4 Mill. Menschen aus. Ab der zweiten Hälfte der 90er-Jahre befindet sich der positive Saldo in der Bilanz aus Geborenen und Gestorbenen jedoch in einer deutlichen Abwärtsentwicklung. Im Jahr 2002 lag er um etwa 80 % niedriger als derjenige des Jahres 1990; seinerzeit kamen 21 000 Kinder mehr zur Welt als Baden-Württemberger starben. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die nach 1997 merklich rückläufigen Geborenenzahlen, die seitdem von rund 116 400 Lebendgeborenen auf etwa 99 600 im Jahre 2002 abgenommen haben. Demgegenüber blieb die jährliche Anzahl der Sterbefälle in einer Größenordnung von 95 000 bis 98 000 Personen relativ konstant.

Von Januar bis Oktober 2003 wurden im Land zwar rund 500 Sterbefälle mehr als Geborene registriert. Gleichwohl dürfte die Jahresendbilanz hier erneut mit einem leichten Geburtenplus abschließen.