:: 63/2018

Pressemitteilung 63/2018

Arbeitsvolumen 2017 bei rund 8,5 Milliarden Stunden

Baden-Württemberg: Ursache ist der Zuwachs an Erwerbstätigen um 98 000 Personen

In Baden-Württemberg stieg 2017 die Zahl der Erwerbstätigen jahresdurchschnittlich um rund 98 000 auf 6,26 Millionen (Mill.). Damit erreichte die Erwerbstätigkeit erneut ein Rekordniveau. Der prozentuale Zuwachs der Erwerbstätigenzahl lag im Südwesten mit 1,6 % geringfügig über dem Deutschlandwert (+1,5 %). Die Zahl der geleisteten Arbeitsstun­den (Arbeitsvolumen) erhöhte sich in Baden-Württemberg um knapp 109 Mill Stunden auf 8,46 Milliarden Stunden, so viele wie noch nie seit Beginn der Arbeitsvolumen-Berechnungen im Jahr 2000. Zu diesen Ergebnissen kommt das Stati­stische Landesamt nach Auswertung der neuesten vorläufigen Berechnungen des »Arbeitskreises Er­werbstätigenrechnung des Bundes und der Län­der«. Die Zuwachsrate des Arbeitsvolumens lag im Südwesten mit 1,3 % über dem Bundesdurchschnitt (1,1 %). Nur die Stadtstaaten Berlin und Hamburg wiesen noch höhere Wachstumsraten aus.

Grund für die Erhöhung des Arbeitsvolumens war der Zuwachs an Erwerbstätigen. Dagegen sank die durchschnittliche Jahresarbeitszeit eines Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr hierzulande um 0,3 % und lag somit im Jahr 2017 bei 1 351 Stunden. Der prozentuale Rückgang entsprach damit dem Bundeswert (Pro-Kopf-Arbeitszeit: 1 354 Stunden). Der Hauptgrund für die niedrigere Pro-Kopf-Jahresarbeitszeit war die geringe Anzahl an Arbeitstagen: Im Jahr 2017 standen in Baden-Württemberg mit 248 Arbeitstagen drei weniger als im Jahr 2016 zur Verfügung. Eine weitere Ursache ist in der verringerten Anzahl der Selbstständigen zu finden. Einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen sank diese Zahl 2017 gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr gut 582 000 (−0,4 %). Bei einem Rückgang der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen sinkt das Arbeitsvolumen überproportional stark, da in dieser Erwerbstätigengruppe die Pro-Kopf-Arbeitszeit besonders hoch ist. Die jährlich geleistete Arbeitszeit lag bei dieser Gruppe mit durchschnittlich 1 940 Stunden pro Kopf im Jahr 2017 deutlich höher als bei den Arbeitnehmern, die auf ein Jahrespensum von im Schnitt 1 291 Stunden je Arbeitnehmer kamen. Die Zahl der Arbeitnehmer erhöhte sich hierzulande im Jahr 2017 um 1,8 % auf 5,68 Mill Personen. Allerdings ist die Teilzeitquote unter den Arbeitnehmern weiter angestiegen. Bei den sozialversicherungpflichtig Beschäftigten, die den Großteil der Arbeitnehmer ausmachen, arbeiteten in Baden-Württemberg zum 30.Juni 2017 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 25,5 % in Teilzeit. Der vergleichsweise starke Zuwachs an Teilzeitbeschäftigten (+4,0 %) dämpft die positive Entwicklung des Arbeitsvolumens der Erwerbstätigen, da die Teilzeitbeschäftigten vertraglich einen geringeren Arbeitsumfang haben als Vollzeitbeschäftigte. Die zu den Arbeitnehmern zählende Gruppe der marginal Beschäftigten, welche im Durchschnitt ebenfalls eine geringe Pro-Kopf-Arbeitszeit aufweist, verringerte sich um 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr auf nun knapp 768 000 Personen.

Schaubild 1: Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2007 bis 2017
Schaubild 1: Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2007 bis 2017
Tabelle 1
Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2007 bis 2017*)
JahrErwerbstätige insgesamtGeleistete Arbeitsstunden insgesamt
Veränderung zum Vorjahr in %

*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder«.

2007+1,8+2,0
2008+1,5+2,1
2009−0,6−5,4
2010+1,6
2011+1,6+2,2
2012+1,5+0,4
2013+1,1+0,9
2014+1,2+1,3
2015+1,0+1,1
2016+1,4+0,6
2017+1,6+1,3
Schaubild 2: Geleistete Arbeitsstunden, Erwerbstätige und ausgewählte Einflussfaktoren in Baden-Württemberg 2017
Schaubild 2: Geleistete Arbeitsstunden, Erwerbstätige und ausgewählte Einflussfaktoren in Baden-Württemberg 2017
Tabelle 2
Geleistete Arbeitsstunden, Erwerbstätige und ausgewählte Einflussfaktoren in Baden-Württemberg 2017*)
MerkmalErwerbstätige und ausgewählte Einflussfaktoren 2017
Veränderung zum Vorjahr in %

*) Vorläufige Ergebnisse.

1) Stichtag jeweils 30. Juni.

Datenquellen: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder". Bundesagentur für Arbeit.

Selbstständige und mithelfende Familienangehörige−0,4
Geleistete Arbeitsstunden der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen−1,4
Arbeitnehmer+1,8
Geleistete Arbeitsstunden der Arbeitnehmer+1,7
darunter
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Teilzeit1)+4,0
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Vollzeit1)+1,9
Erwerbstätige insgesamt+1,6
Geleistete Arbeitsstunden der Erwerbstätigen insgesamt+1,3
Tabelle 3
Geleistete Arbeitsstunden und Erwerbstätige in Baden-Württemberg nach Wirtschaftsbereichen 2016 und 2017
Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Ausgabe 2008 (WZ08)
Geleistete ArbeitsstundenErwerbstätigeGeleistete Arbeitsstunden je Erwerbstätigen
201620172016201720162017
Mill. Std.1.000 Std.

Datenquelle: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder«; vorläufige Ergebnisse.

ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei121,7128,072,876,11.6721.683
B bis FProduzierendes Gewerbe2.763,92.799,11.902,71.931,61.4531.449
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe2.255,72.282,31.582,61.603,11.4251.424
darunter C Verarbeitendes Gewerbe2.155,92.181,31.515,71.535,31.4221.421
FBaugewerbe508,3516,8320,2328,51.5881.573
G bis TDienstleistungsbereiche5.470,55.537,74.190,34.256,21.3061.301
G bis IHandel, Verkehr, Gastgewerbe1.747,21.762,11.310,61.322,71.3331.332
JInformation u. Kommunikation275,2286,8183,7191,01.4981.501
KFinanz- und Versicherungsdienstleistungen232,2228,3159,3156,71.4581.458
LGrundstücks- u. Wohnungswesen56,558,249,650,71.1381.149
M bis NUnternehmensdienstleister1.030,01.052,3769,3792,11.3391.328
O bis QÖffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit1.743,21.765,81.349,91.373,21.2911.286
R bis TSonstige Dienstleistungen, private Haushalte386,3384,2367,9369,81.0501.039
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche8.356,18.464,86.165,86.263,81.3551.351
Veränderung zum Vorjahr
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei+11,1+6,3+5,0+3,3+41,0+11,0
B bis FProduzierendes Gewerbe−16,1+35,2+12,9+28,8−18,0−4,0
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe−17,8+26,6+8,6+20,5−19,0−2,0
darunter C Verarbeitendes Gewerbe−16,2+25,4+8,7+19,6−19,0−2,0
FBaugewerbe+1,8+8,6+4,3+8,3−16,0−14,0
G bis TDienstleistungsbereiche+53,4+67,2+67,1+65,9−8,0−4,0
G bis IHandel, Verkehr, Gastgewerbe+7,7+14,9+18,8+12,2−13,0−1,0
JInformation u. Kommunikation+4,6+11,6+3,4+7,3−3,0+3,0
KFinanz- und Versicherungsdienstleistungen−0,6−3,8+0,3−2,6−7,0
LGrundstücks- u. Wohnungswesen+0,8+1,7+0,7+1,0+11,0
M bis NUnternehmensdienstleister+24,5+22,3+18,3+22,8−11,0
O bis QÖffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+18,1+22,6+24,0+23,3−10,0−5,0
R bis TSonstige Dienstleistungen, private Haushalte−1,7−2,1+1,6+2,0−9,0−11,0
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+48,5+108,7+85,0+98,0−11,0−4,0
Veränderung zum Vorjahr in %
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei+10,1+5,2+7,4+4,5+2,5+0,6
B bis FProduzierendes Gewerbe−0,6+1,3+0,7+1,5−1,3−0,2
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe−0,8+1,2+0,5+1,3−1,3−0,1
darunter C Verarbeitendes Gewerbe−0,7+1,2+0,6+1,3−1,3−0,1
FBaugewerbe+0,3+1,7+1,4+2,6−1,0−0,9
G bis TDienstleistungsbereiche+1,0+1,2+1,6+1,6−0,6−0,3
G bis IHandel, Verkehr, Gastgewerbe+0,4+0,9+1,5+0,9−1,0−0,1
JInformation u. Kommunikation+1,7+4,2+1,9+4,0−0,2+0,2
KFinanz- und Versicherungsdienstleistungen−0,2−1,7+0,2−1,6−0,5
LGrundstücks- u. Wohnungswesen+1,4+3,0+1,4+2,0+1,0
M bis NUnternehmensdienstleister+2,4+2,2+2,4+3,0−0,8
O bis QÖffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+1,1+1,3+1,8+1,7−0,7−0,4
R bis TSonstige Dienstleistungen, private Haushalte−0,4−0,5+0,4+0,5−0,9−1,1
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+1,0+0,9+1,4+1,6−0,8−0,3