Pressemitteilung 313/2017
Exporte weiterhin auf Erfolgskurs
Baden‑Württemberg: Ausfuhren in die Vereinigten Staaten bei plus 6 Prozent; Exporte in das Vereinigte Königreich bei minus 10 Prozent
In den ersten neun Monaten des Jahres 2017 exportierten Baden‑Württembergs Unternehmen Waren im Wert von 150,2 Milliarden (Mrd.) Euro, das entsprach nach vorläufigen Ergebnissen einem Anstieg von 5,2 % gegenüber dem Vorjahresergebnis. Gleichzeitig legten nach Angaben des Statistischen Landesamtes die Importe mit plus 6,4 % deutlich zu und erreichten einen Wert von 128,4 Mrd. Euro. Damit verlief auch in den ersten drei Quartalen 2017 die Entwicklung in der baden‑württembergischen Außenwirtschaft etwas verhaltener als im deutschen Außenhandel insgesamt (Ausfuhr +6,3 %, Einfuhr +8,8 %).
Der schon im vergangenen Jahr einsetzende Nachfragerückgang bei »Kraftwagen und Kraftwagenteilen« hält nach wie vor an. In den ersten drei Quartalen 2017 sank in dieser für die baden‑württembergische Exportwirtschaft bedeutendsten Warengruppe der Wert der Ausfuhren um 3,3 % auf 34,4 Mrd. Euro. Deutlich aufgeholt hat hingegen die zweitwichtigste Güterposition »Maschinen« (+7,5 % auf 30,4 Mrd. Euro). Auch auf die Ausfuhren »Pharmazeutischer u.ä. Erzeugnisse« entfiel ein deutlicher Anteil am positiven Gesamtergebnis der Exporte. In dieser drittwichtigsten Warengruppe wurden von Januar bis September 2017 Waren im Wert von 17,8 Mrd. Euro versendet, was einem Plus von 13,5 % entsprach. Die beiden zuletzt genannten Warengruppen hatten zusammen einen Anteil von rund 60 % am derzeitigen Exportplus. Die Exporte von »Elektrischen Ausrüstungen« (10,5 Mrd. Euro) sowie von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« (10,5 Mrd. Euro) übertrafen ebenso mit einem Zuwachs von 8,3 bzw. 7 % den Vorjahreswert.
Ein deutliche Nachfragesteigerung war in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), Hauptzielrichtung baden‑württembergischer Exporte, zu verzeichnen (+4,9 % auf 78,7 Mrd. Euro). Besonders positive Impulse kamen mit plus 6,4 % aus der Eurozone (51 Mrd. Euro). Vor allem die beiden wichtigsten Handelspartner Frankreich (11,6 Mrd. Euro) und die Niederlande (10,8 Mrd. Euro) trugen mit einem Zuwachs von 8,7 bzw. 9,8 % maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Das moderate Wachstum der Nicht-Eurozone (+2,2 % auf 27,7 Mrd. Euro) wurde stark durch den Rückgang der Exporte in das Vereinigte Königreich beeinflusst. Der Wert der exportierten Waren sank um 10,3 % auf 8,6 Mrd. Euro. Die rückläufigen Ausfuhren wurden hauptsächlich durch starke Einbrüche bei »Pharmazeutischen u.ä. Erzeugnissen« (−52,8 % auf 0,9 Mrd. Euro) und »Kraftwagen und Kraftwagenteilen« verursacht (−11,7 % auf 2,7 Mrd. Euro). Alle weiteren Mitgliedstaaten importierten deutlich mehr Waren aus Baden‑Württemberg als in den Vorjahresquartalen.
In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Baden‑Württembergs kam es in den ersten drei Quartalen 2017 zu Verschiebungen. Die USA konnten ihre Position als wichtigstes Zielland baden‑württembergischer Exporte – vor allem durch die starke Nachfrage nach »Pharmazeutischen u.ä. Erzeugnissen« - leicht ausbauen. Die Schweiz (+11,9 % auf 11,7 Mrd. Euro) rückte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf Rang 2 vor und verwies Frankreich (11,6 Mrd. Euro) auf den dritten Platz. China (10,8 Mrd. Euro) nimmt inzwischen wieder den vierten Platz ein, jedoch mit einem nur geringfügigen Vorsprung gegenüber den Niederlanden (10,8 Mrd. Euro). Das Vereinigte Königreich verlor zwar etwas an Bedeutung, liegt aber nach wie vor auf Platz sechs in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner. Positive Impulse kommen inzwischen auch wieder aus der Russischen Föderation (+15,4 % auf 2,4 Mrd. Euro) und auch Japan zeichnete sich durch eine deutliche Nachfragesteigerung aus (+11,5 % auf 3,3 Mrd. Euro).
Ausfuhr Baden-Württembergs Januar bis September 2016 und 2017 nach Bestimmungsländern*) | |||||
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Bestimmungsland | Januar bis September 2016 | Januar bis September 2017 | Veränderung zum Vorjahreszeitraum | ||
1.000 EUR | % | 1.000 EUR | % | ||
*) 2017: vorläufige Ergebnisse. Datenquelle: Außenhandelsstatistik. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 | |||||
Exporte insgesamt | 142.735.112 | 100,0 | 150.183.536 | 100,0 | +5,2 |
darunter | |||||
Europäische Union (EU) | 75.045.236 | 52,6 | 78.727.745 | 52,4 | +4,9 |
Eurozone | 47.890.527 | 33,6 | 50.979.369 | 33,9 | +6,4 |
Nicht-Eurozone | 27.154.709 | 19,0 | 27.748.376 | 18,5 | +2,2 |
Ausgewählte Staaten | |||||
Vereinigte Staaten | 16.877.538 | 11,8 | 17.957.578 | 12,0 | +6,4 |
Schweiz | 10.439.280 | 7,3 | 11.678.354 | 7,8 | +11,9 |
Frankreich | 10.708.565 | 7,5 | 11.638.067 | 7,7 | +8,7 |
China | 10.267.993 | 7,2 | 10.848.702 | 7,2 | +5,7 |
Niederlande | 9.859.557 | 6,9 | 10.828.014 | 7,2 | +9,8 |
Vereinigtes Königreich | 9.638.468 | 6,8 | 8.641.351 | 5,8 | −10,3 |
Österreich | 6.666.410 | 4,7 | 6.973.455 | 4,6 | +4,6 |
Italien | 6.375.948 | 4,5 | 6.797.242 | 4,5 | +6,6 |
Polen | 4.209.087 | 2,9 | 4.660.458 | 3,1 | +10,7 |
Spanien | 4.358.928 | 3,1 | 4.495.633 | 3,0 | +3,1 |