:: 47/2017

Pressemitteilung 47/2017

Anteil an Professorinnen zwischen 2002 und 2015 fast verdoppelt

Die Geschlechter-Lücke beim Hochschulpersonal wird geringer

Im Jahr 2015 lehrten insgesamt 7 284 Professorinnen und Professoren1 an den baden‑württembergischen Hochschulen. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Anstieg von rund 2 Prozent bzw. von 128 Professorenstellen. Obwohl die Mehrheit der Stelleninhaber weiterhin männlich ist (rund 80 Prozent), gehen Stellen in den letzten Jahren vermehrt an Professorinnen. Die Auswertung der Hochschulpersonalstatistik durch das Statistische Landesamt ergab, dass die Zahl der Professorinnen im Berichtsjahr 2015 um 80 auf insgesamt 1 455 (rund +6 Prozent) zunahm, wohingegen die Anzahl der Professoren im selben Zeitraum nur einen sehr geringen Zuwachs von 48 Personen ( knapp +1 Prozent) erfuhr. Damit setzte sich der seit längerem zu beobachtende Aufwärtstrend bei der Zahl der Professorinnen weiter fort, wodurch sich deren Anteil an den Professorenstellen zwischen den Jahren 2002 und 2015 beinahe verdoppelte. Dabei kann beobachtet werden, dass die Zunahme an den jeweiligen Hochschularten größtenteils ähnlich verläuft: Universitäten (von rund 7 Prozent auf knapp 20 Prozent), Pädagogische Hochschulen (von rund 18 Prozent auf etwa 39 Prozent), Kunsthochschulen (von knapp 22 Prozent auf rund 26 Prozent), Hochschulen für Angewandte Wissenschaften2 (von rund 10 Prozent auf knapp 18 Prozent), Duale Hochschule Baden‑Württemberg3 (von rund 12 Prozent im Jahr 2009 auf etwa 17 Prozent).

Gut drei Viertel (rund 76 Prozent) aller Professorinnen in Baden Württemberg arbeiteten im Berichtsjahr 2015 an Universitäten oder Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. So lehrten etwas mehr als 38 Prozent (555 Personen) aller Professorinnen in Baden‑Württemberg an den Universitäten und knapp 38 Prozent (548 Personen) an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. In den Pädagogischen Hochschulen und Kunsthochschulen unterrichteten jeweils 9 (137 Personen) bzw. 6 (94 Personen) Prozent. Bei der Dualen Hochschule Baden‑Württemberg waren die weiblichen Professorenkräfte mit einem Anteil von rund 8 Prozent (121 Personen) vertreten4.

Bis zum Jahr 2012 war der höchste Anteil an Professorinnen bei den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften beschäftigt. Im Jahr 2012 übertraf erstmalig die Anzahl der Professorinnen an den Universitäten die Anzahl der Professorinnen an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Der Unterschied ist zwar noch gering, aber in den letzten Jahren war der Anstieg an Universitäten deutlicher ausgeprägt als an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

1 Alle Angaben beziehen sich auf hauptberufliche Professorinnen und Professoren

2 Zu den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften wurden auch die Verwaltungsfachhochschulen zugeordnet

3 Die Duale Hochschule Baden‑Württemberg wird erst seit Berichtsjahr 2009 erfasst

4 Abweichungen in den Endsummen auf 100 Prozent sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen

Schaubild 1: Entwicklung des Geschlechteranteils der hauptberuflichen Professorinnen und Professoren an Hochschulen
Schaubild 1: Entwicklung des Geschlechteranteils der hauptberuflichen Professorinnen und Professoren an Hochschulen
Tabelle 1
Hauptberufliche Professorinnen und Professoren an Hochschulen in Baden-Württemberg seit 2002 nach Geschlecht
Jahr1)Professorinnen und Professoren
insgesamtdarunter
MännerFrauen
Anzahlin %Anzahlin %

1) Stichtag jeweils 1. Dezember. Ab 2009 inklusive der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Datenquelle: Hochschulpersonalstatistik.

20025.1664.64689,952010,1
20035.1884.62789,256110,8
20045.2834.66088,262311,8
20055.2414.57387,366812,8
20065.2454.54586,770013,4
20075.3574.57485,478314,6
20085.5374.68084,585715,5
20096.1575.19984,495815,6
20106.3465.28383,31.06316,8
20116.5855.44482,71.14117,3
20126.8325.59681,91.23618,1
20136.9955.68581,31.31018,7
20147.1565.78180,81.37519,2
20157.2845.82980,01.45520,0