Haushalt und Familie

Durch die Zusammenführung der Datenbestände aus der Personenerhebung und der Gebäude- und Wohnungszählung konnten mit dem Verfahren der sogenannten Haushaltegenerierung auch Merkmale zu Haushalten und Familien errechnet werden. Diese Informationen stellen wichtige Planungsgrößen für Gemeinden dar, da von Haushalten und Familien viele kommunale Leistungen oder auch Wohnungen nachgefragt werden. Gleichzeitig lassen sich hierdurch gesellschaftliche Strukturen abbilden.

Haushalte nach Haushaltsgröße

Die Haushaltsgröße gibt an, wie viele Personen in einem Haushalt wohnen. Die größten Positionen stellen dabei die Ein- und Zweipersonenhaushalte dar, die im Vergleich zu 2011 noch angestiegen sind. Dies ist auch gesellschaftlich bedingt, da sowohl jüngere als auch ältere Personen oftmals alleine wohnen, letztere häufig durch den Tod des Partners oder der Partnerin. Große Haushalte mit sechs und mehr Personen stellen inzwischen eine Seltenheit dar, da es kaum mehr Haushalte mit vielen Kindern oder mehreren Generationen unter einem Dach gibt.

 

Familien nach Familientyp

Mit den Daten des Zensus lassen sich auch Aussagen zu Familienstrukturen abbilden. Die mit Abstand häufigste Familienform stellen „klassische“ Ehepaare dar. Im Vergleich zu 2011 geht die Anzahl dieser Ehepaare zurück. Demgegenüber stieg die Anzahl der nichtehelichen Familien sowie der Alleinerziehenden an. Bei Alleinerziehenden werden die Kinder weiterhin häufiger von der Mutter als vom Vater allein erzogen.

 

Haushalte nach Haushaltsgröße und verfügbarer Wohnfläche

Auf wieviel Fläche Haushalte wohnen, lässt sich durch eine Kombination aus der Wohnfläche und der Haushaltsgröße darstellen. In der Regel verfügen größere Haushalte über mehr Wohnfläche. Im Vergleich zum letzten Zensus 2011 lässt sich feststellen, dass kleinere Haushalte zwischenzeitlich über mehr Wohnraum verfügen. Eine Erklärung hierfür liegt in der Zunahme der 1-2 Personenhaushalte, der Beibehaltung von größeren Wohnungen trotz des Auszugs der Kinder und dem Versterben des Partners oder der Partnerin im höheren Lebensalter. Auch ein Land-Stadt-Gefälle ist erkennbar. So verfügen Haushalte auf dem Land über mehr Wohnfläche als in der Stadt oder in Ballungszentren.

 

Haushalte nach Haushaltstyp und Nettokaltmiete pro m² Wohnfläche

Nachdem erstmals im Zensus 2022 auch die Nettokaltmiete pro m² Wohnfläche erhoben wurde, lassen sich auch Aussagen zur Mietbelastung von Haushalten treffen. Auch in diesem Bereich lässt sich festhalten, dass in Städten und Ballungszentren die Haushalte höhere Mietbelastungen haben als auf dem Land.