Steigender Personalbedarf in der Pflege
Demografischer Wandel: Mehr Pflegebedürftige, weniger Personal
In den nächsten Jahrzehnten wird die Zahl der Pflegebedürftigen kräftig zunehmen. Ausschlaggebend hierfür ist die große Zahl an Menschen aus der sogenannten »Babyboomer-Generation«, die vor allem Anfang der 1960er-Jahre geboren sind und allmählich ein Alter mit erhöhter Pflegebedürftigkeit erreichen. Mit der höheren Zahl an Pflegebedürftigen wird der Bedarf an Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen steigen, die diese Menschen ambulant oder stationär versorgen. Erschwerend kommt hinzu, dass der demografische Wandel auch die Belegschaften der Pflegeeinrichtungen betrifft. So gehört ein nicht unerheblicher Teil des in den Pflegeeinrichtungen tätigen Personals selbst zu der Bevölkerungsgruppe, die in absehbarer Zeit altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden wird. Damit gilt es zum einen, den höheren Bedarf an Pflegekräften zu decken, um die zu erwartende höhere Zahl an Pflegebedürftigen zu versorgen, und zum anderen den Ersatz des ausscheidenden Pflegepersonals sicherzustellen. Die genannten Entwicklungen stellen eine besondere Herausforderung dar, da diese einen Bereich des Arbeitsmarkts betreffen, der wegen eines Fachkräfteengpasses seit Jahren bereits stark angespannt ist. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, die Akteure in der Pflegeplanung mithilfe von Pflegevorausberechnungen frühzeitig über mögliche Entwicklungen zu informieren. Der Beitrag dokumentiert die Entwicklung wichtiger Eckdaten der Pflege in den letzten 20 Jahren und zeigt auf, warum es wieder Zeit ist für eine neue amtliche Pflegevorausberechnung für Baden-Württemberg.