Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen mit Wohnsitz außerhalb Baden-Württembergs
Rund 1 % der gut 1,1 Mill. Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg wohnten im Schuljahr 2015/16 außerhalb von Baden-Württemberg. Die meisten von ihnen in Bayern. Besonders viele Schülerinnen und Schüler von außerhalb besuchten ein Gymnasium und kamen für ihre Schulbildung in die Stadt- und Landkreise an den Außengrenzen des Landes. Der Landkreis Ravensburg hatte hierbei mit 1 902 die höchste Anzahl an Schülerinnen und Schülern, die nicht in Baden-Württemberg wohnten.
Über 99 % der gut 1,1 Mill. Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2015/16 an einer baden-württembergischen allgemeinbildenden Schule1 unterrichtet wurden, wohnten in Baden-Württemberg – entweder in dem Stadt- oder Landkreis ihres Schulorts oder in einem anderen Kreis von Baden-Württemberg. Ein kleiner Anteil von Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg (10 481 Personen) hatten ihren Wohnsitz aber außerhalb des Landes. Von diesen Schülerinnen und Schülern wohnten knapp 81 % in den anliegenden Bundesländern und fast 16 % im angrenzenden Ausland, also in Frankreich und der Schweiz (i-Punkt). Die restlichen rund 4 % hatten sonstige Wohnorte.
62 400 und damit rund 6 % der gesamten Schülerschaft hatten ihren Wohnort zwar innerhalb von Baden-Württemberg, wohnten aber nicht im Stadt- oder Landkreis des Schulstandorts. Besonders in den Stadtkreisen Baden-Württembergs werden zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus anderen Kreisen Baden-Württembergs unterrichtet.
Mit 58 % hatten über die Hälfte der außerhalb Baden-Württemberg wohnenden Schülerinnen und Schüler ihren Wohnsitz im Nachbarland Bayern, aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und der Schweiz lebten jeweils über 1 000 baden-württembergische Schülerinnen und Schüler. In Frankreich wohnten 636 Schülerinnen und Schüler, an sonstigen Wohnorten waren es 401 (Schaubild 1).
»Auswärtige« Schülerinnen und Schüler besuchen zumeist das Gymnasium
Im Schuljahr 2015/16 besuchten in Baden-Württemberg 29,4 % der gesamten Schülerschaft eine Grundschule2 und 8,9 % eine Werkreal-/Hauptschule. Bei den weiterführenden Schularten hatten die Gymnasien mit 27,6 % den höchsten Schüleranteil, gefolgt von den Realschulen mit 20,1 %. 7,2 % der Schülerschaft besuchten eine Gemeinschaftsschule3, 4,4 % ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) und weitere 2,5 % eine Schule der integrierten Schulformen.
Diese Verteilung auf die Schularten unterschied sich deutlich von der Verteilung der außerhalb Baden-Württembergs wohnenden Schülerinnen und Schüler auf die Schularten der allgemeinbildenden Schulen (vergleiche i-Punkt). Am häufigsten kamen außerhalb der Landesgrenzen wohnende Schülerinnen und Schüler für den Besuch eines Gymnasiums nach Baden-Württemberg. Der Anteil der Gymnasiasten war mit 40,8 % deutlich höher als bei der Verteilung der gesamten baden-württembergischen Schülerschaft, dafür war der Anteil der Grund- und Werkreal-/Hauptschulen4 mit zusammen 12,2 % wesentlich geringer. Der Anteil der Realschüler betrug 22,7 % und lag damit nur um 2,6 Prozentpunkte über dem Anteil der Realschulen an der gesamten Schülerschaft. Der Anteil der nach Baden-Württemberg einpendelnden Schülerinnen und Schüler eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum war mit 13,6 % mehr als dreimal so groß wie der Anteil der SBBZ an allen baden-württembergischen Schülerinnen und Schülern.
Schulbesuch je nach Wohnort unterschiedlich
Die meisten der in Bayern wohnenden Schülerinnen und Schüler baden-württembergischer Schulen gingen auf eine Realschule oder ein Gymnasium. Sie machten jeweils über 30 % der in Bayern wohnenden Schülerschaft aus. Von der Schülerschaft aus den Wohnorten Hessen, Rheinland-Pfalz, Schweiz und Frankreich nahmen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten den größten Anteil der aus dem jeweiligen Land kommenden baden-württembergischen Schülerinnen und Schüler ein und lagen teils bei über der Hälfte der Schülerschaft. Im angrenzenden Ausland Frankreich und der Schweiz betrug der Anteil jeweils sogar gut 61 %. Von den in Frankreich wohnenden Schülerinnen und Schülern kamen mit gut 20 % auch einige Schülerinnen und Schüler für den Besuch einer Grund- oder Werkreal-/Hauptschule ins Land und auch bei den in der Schweiz wohnenden Schülerschaft machte dieser Anteil gut 16 % aus. Aus den sonstigen Wohnorten – also aus nicht einzeln erfassten weiteren Bundesländern und Staaten – kamen besonders viele Schülerinnen und Schüler für den Besuch eines SBBZ nach Baden-Württemberg, 84 % der Schülerschaft aus den sonstigen Wohnorten besuchten einen entsprechenden Bildungsgang. Hier lässt sich allerdings vermuten, dass diese Schülerinnen und Schüler an Schulen mit angeschlossenen Internaten unterrichtet wurden, da ein Pendeln zum Schulort sehr unplausibel erscheint. Aber auch von den in Rheinland-Pfalz und Hessen wohnenden Schülerinnen und Schüler kamen jeweils rund 20 % für den Besuch dieser Schulart nach Baden-Württemberg und bildeten damit für die jeweiligen Länder den nächstgrößeren Anteil nach dem der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten (Schaubild 2).
Bei den Integrierten Schulformen und den SBBZ war jeweils der Anteil der außerhalb Baden-Württembergs wohnenden Schülerinnen und Schüler mit 2,4 % bzw. 2,9 % am größten. Außerhalb der Landesgrenzen wohnende Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen5 kamen fast nur aus Bayern. Aus anderen Ländern kamen für diese Schulart nur einige wenige Schülerinnen und Schüler zum Unterricht nach Baden-Württemberg.
Landkreis Ravensburg mit den meisten auswärtigen Schülerinnen und Schülern
Die Stadt- und Landkreise mit den meisten Schülerinnen und Schülern, die außerhalb von Baden-Württemberg wohnen, liegen wie erwartet an den Außengrenzen Baden-Württembergs. Der Landkreis Ravensburg war im Schuljahr 2015/16 mit 1 902 Schülerinnen und Schülern der Kreis mit den meisten außerhalb wohnenden Schülerinnen und Schülern. Darauf folgte mit 1 329 Schülerinnen und Schülern der Stadtkreis Ulm – beide Kreise liegen an der Grenze zu Bayern. An den Grenzen zu Hessen und Rheinland-Pfalz stechen besonders der Main-Tauber-Kreis, der Stadtkreis Mannheim und der Rhein-Neckar-Kreis heraus. Der ans Ausland angrenzende Kreis mit den meisten außerhalb wohnenden Schülern ist mit 608 Schülerinnen und Schülern der Landkreis Konstanz an der Grenze zur Schweiz.
Die Anteile der außerhalb wohnenden Schülerschaft an der gesamten Schülerzahl in den jeweiligen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs sind in Schaubild 3 dargestellt. Der Stadtkreis Ulm mit 8,7 %, der Main-Tauber-Kreis mit 7,2 % und der Landkreis Ravensburg mit 5,6 % hatten den größten Anteil an außerhalb Baden-Württembergs wohnenden Schülerinnen und Schülern an ihrer jeweiligen Gesamtzahl. Zu den sechs Kreisen ohne außerhalb Baden-Württembergs wohnende Schülerinnen und Schüler gehörten die Landkreise Heilbronn, Böblingen, Reutlingen, Rottweil und Tuttlingen sowie die Stadt Pforzheim.