Erfasst eine Größe das, was sie erfassen soll, und erfasst sie dieses zuverlässig? Die Frage nach Validität und Reliabilität stellt sich auch beim Innovationsindex, den das Statistische Landesamt Baden‑Württemberg für die Regionen der Europäischen Union und für die Kreise des eigenen Landes berechnet. Der Innovationsindex ist ein zusammengesetzter Indikator, und so folgt die Auswahl der Indikatoren der Frage nach der Validität. Gegenstand des vorliegenden Beitrags soll dagegen die Reliabilität der ausgewählten Indikatoren sein. Grundsätzlich ist die Innovationsfähigkeit als strukturelle Größe zu verstehen, das heißt konjunkturelle, zufällige oder eventuelle saisonale Einflüsse sollten keine Rolle spielen. Tatsächlich zeigen die Einzelindikatoren mitunter im Zeitverlauf deutliche Schwankungen. Hier stellt sich die Frage, ob die beobachteten Veränderungen Ausdruck einer veränderten Innovationsdynamik oder auf Einflüsse zurückzuführen sind, die mit der zu messenden Eigenschaft nicht in Zusammenhang stehen. Da die Einzelindikatoren in den Innovationsindex nicht nur als Niveaugrößen, sondern auch mit ihrer zeitlichen Entwicklung eingehen, kommt dieser Frage eine große Bedeutung zu.