»Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.« Diese Aussage, die in Ihrem Ursprung auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgeht, trifft über 2 500 Jahre später auch den Kern der amtlichen Statistik in Baden-Württemberg und in Deutschland. Moderne Gesellschaften verändern sich kontinuierlich. Sie sind durch äußerst komplexe Interdependenzen der verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereiche geprägt. Damit steht die amtliche Statistik regelmäßig vor der Herausforderung, sich diesem strukturellen Wandel anzupassen. Ihre Arbeit wird nach wie vor maßgeblich von Themen wie Finanznot sowie Entbürokratisierung bestimmt. Zu dem sich hieraus ergebenden hohen Reformdruck gesellt sich derzeit zusätzlich ein nicht minder hoher Legitimationsdruck, insbesondere durch immer wieder aufkeimende – von Bundesseite ins Spiel gebrachte – Bemühungen und Forderungen nach einer Zentralisierung der amtlichen Statistik in Deutschland, zuletzt vor allem im Rahmen der Föderalismuskommission II. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg ist daher gefordert – noch weit mehr als in den vorangegangenen Jahren – den Nutzwert einer föderalen Statistik mit ihrer hohen landespolitischen und kleinräumig-regionalen Relevanz unter Beweis zu stellen, hierfür zu werben und insbesondere die politischen Entscheidungsträger im Land vom Nutzen und den Vorteilen einer landeseigenen Statistikbehörde zu überzeugen.
Statistische Ergebnisse sind im Bund, in den Ländern sowie auf regionaler und kommunaler Ebene zentrale Orientierungs- und Entscheidungsgrundlagen für Politik und Wirtschaft sowie für jeden einzelnen Bürger. Die hierfür erforderliche Datenqualität muss jedoch von den Statistischen Ämtern der Länder selbst – so wie das Rechnungswesen eines Betriebs – sichergestellt werden.