:: 8/2007

Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt

Treue Bayern – untreue Berliner

Das renommierte Meinungsforschungsinstitut Social and Living Conditions (SLC) befragte im Auftrag von »Sabine« 1 367 verheiratete Männer in der Bundesrepublik nach ihren außerehelichen Beziehungen.

Bayerische Frauen können sich im Vergleich zu ihren Berliner Geschlechtsgenossinnen glücklich wähnen. Nur jeder zehnte Bayer geht fremd – dafür jeder dritte Berliner. Man(n) ist aber nicht nur im äußersten Süden treu, sondern auch im äußersten Norden, wie die Befragung von SLC ergab.

Wer hätte das gedacht?!

Mecklenburger und Pommern scheinen es mit der ehelichen Treue nicht allzu ernst zu nehmen. Nur einer von drei Ehemännern nimmt das Versprechen, das er bei der Eheschließung vor dem Standesbeamten gab, ernst. Von 100 verheirateten Männern gehen im hohen Norden 64 fremd, wie das Meinungsforschungsinstitut Social and Living Conditions im Auftrag von »Sabine« feststellte. In Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen kann sich nur die Hälfte der Frauen auf den Eheschwur verlassen. Am treuesten ist man an der Saar sowie bei den Badenern und den Schwaben.

Fazit und was geschieht, wenn man die Hälfte verschweigt

Und das stellte das Institut SLC tatsächlich fest: Über die Hälfte aller verheirateten Männer gab keine Antwort auf die Frage »Hatten Sie schon einmal außereheliche Beziehungen?« Die einzig brauchbare Erkenntnis aus dieser Befragung ist der Umgang mit der Frage selbst; In Bayern oder in Schleswig-Holstein hielt man die Frage wohl für unangebracht oder unverschämt, in Berlin, Sachsen-Anhalt und im Saarland sah man das nicht so eng.

Fazit: Alle Befragungsergebnisse, die keine Angaben wie »weiß nicht«, »keine Angabe« oder »Auskunft verweigert« enthalten, sind mit großer Vorsicht zu interpretieren.