:: 1/2007

Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt

Konservativ-Soziale unaufhaltsam auf dem Vormarsch

Seit Monaten kaufen die Konservativ-Sozialen den Unabhängigen den Schneid ab. Monat für Monat verringert sich der Abstand der Mitgliederzahlen. Bereits im Juli wurden die Unabhängigen überrundet. Lag die KSP im Jänner 2005 noch um 110 000 hinter der UDP so rangiert sie heute um stolze 92 000 vor dieser. Der Trend ist eindeutig, den Siegen bei kommenden Wahlen steht kaum noch etwas im Wege.

Grafik und Text täuschen. Die Grafik, weil sie keine Aussage zur Entwicklung der Mitgliederzahlen liefert und der Text, weil er damit nichts zu tun hat.

Kaum Bewegung bei den Parteimitgliedschaften

Die Parteienlandschaft – gemessen an der Anzahl der Mitgliedschaften – ist seit Jänner 2005 bemerkenswert konstant. Keine der Parteien konnte bemerkenswerte Vorteile verzeichnen.

Obwohl dieselben Grunddaten wie bei der oberen Grafik verwandt wurden, ergibt sich ein vollkommen anderes Bild. Da diese Form der Darstellung (geschichtetes Balkendiagramm einer relativen Verteilung) einfach zu verstehen ist, scheint sie glaubwürdiger zu sein als obige, aber auch das täuscht.

Das waren die Tatsachen

Alle Parteien haben Mitglieder verloren und das zum Teil erheblich:

KSP−1,07 Mill. oder −54 %
UDP−1,26 Mill. oder −60 %
ÖP−0,13 Mill. oder −33 %

Die für die KSP schönfärberische erste Darstellung ergibt sich aus der Tatsache, dass die Unabhängigen Demokraten mehr Mitglieder verloren haben als die Konservativ-Sozialen.

Fazit:

Veränderungen absoluter und relativer Art sind häufig irreführend, wenn keine Informationen zu den Absolutzahlen geboten werden.