Bildungsintegration von Migranten
In Baden-Württemberg wie auch in den anderen Bundesländern fällt ein eklatanter Rückstand in der Bildungsbeteiligung ausländischer Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener auf. Bis zu Beginn der 80er-Jahre konnte eine gewisse Bildungsintegration von Migrantenkindern vor allem über die Realschule festgestellt werden. Seit Mitte der 80er-Jahre haben sich keine weiteren Verbesserungen in der Bildungsintegration ergeben. Es ist ein Stillstand in der Bildungsbeteiligung von jungen Menschen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit zu konstatieren.
Allerdings sollte dies nicht vorschnell dem »Ausländerstatus« als solchem zugeschrieben werden, es müssen vielmehr sozialstrukturelle Faktoren mit in den Blick gerückt werden. Gerade die starken Differenzen im Bildungserfolg zwischen ausländischen Schülern aus den früheren Anwerbeländern und anderen nicht deutschen Kindern und Jugendlichen deuten darauf hin, dass die schulischen Probleme der erstgenannten Gruppe auch das Phänomen einer »Unterschichtung«der bundesrepublikanischen Sozialstruktur durch die Arbeitsmigration der 60er- und beginnenden 70er-Jahre widerspiegeln.