Pressemitteilung 282/2024
Wo steht Baden-Württemberg im nationalen und internationalen Vergleich?
42 Strukturindikatoren in der neuen Ausgabe »Baden-Württemberg: Ein Standort im Vergleich« geben Antworten
2023 erlebte Baden-Württemberg ein weiteres wirtschaftlich schwieriges Jahr. Die Teuerung der Energiepreise, die 2022 infolge des Ukraine-Kriegs ihren Höhepunkt erreichte, schwächte sich 2023 zwar ab, die Inflation blieb im Jahresdurchschnitt jedoch weiterhin auf hohem Niveau (6,3 %) und sorgte u. a. für eine abnehmende Wirtschaftsdynamik. Dennoch zählt Baden-Württemberg weiterhin dank seiner starken industriellen Prägung und hohen Innovationsfähigkeit zu den wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP lag die Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs im Jahr 2023 bei 615 Mrd. (Milliarden) Euro. Bezogen auf jede im Südwesten lebende Person waren dies im Schnitt 54 339 Euro. Die Wirtschaftskraft pro Kopf in Kaufkraftstandards lag damit um 27 % über dem Durchschnittswert der EU-27. Dieser Indikator gleicht regionale Unterschiede aus, wodurch die Ergebnisse EU-weit vergleichbar sind.
Als exportstärkstes Bundesland leistete Baden-Württemberg 2023 rund 16 % (252 Mrd. Euro) der gesamtdeutschen Exporte (1 590 Mrd. Euro). Darüber hinaus investierte der Südwesten viele Mittel in Forschung und Entwicklung und ist damit eine der führenden Forschungsregionen Europas. Mit einer FuE-Intensität von rund 5,6 % belegte Baden-Württemberg 2021 den Spitzenplatz im Ranking der Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Der baden-württembergische Arbeitsmarkt zeichnete sich 2023 durch niedrige Erwerbslosenquoten aus. Mit einer Erwerbslosenquote von 2,7 % verzeichnet Baden-Württemberg die zweitniedrigste Erwerbslosenquote unter den EU-Mitgliedstaaten. Die Jugenderwerbslosenquote ist im EU-weiten Vergleich in Baden-Württemberg sogar am niedrigsten: Hierzulande betrug der Anteil der erwerbslosen Jugendlichen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren an den Erwerbspersonen dieser Altersgruppe 5 %, während der EU-Durchschnitt bei 14,5 % lag. Günstige Chancen für die Jugendlichen bietet auch der Ausbildungsmarkt, wo sich der hohe Arbeitskräftemangel widerspiegelte. Auf 100 freie Berufsausbildungsstellen kamen vom Oktober 2023 bis August 2024 lediglich 34 Bewerberinnen und Bewerber.
Diese und weitere Informationen zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themenfeldern wie Bevölkerung und Soziales, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Bildung, Umwelt und Verkehr veröffentlicht das Statistische Landesamt in der neuen Ausgabe der Broschüre »Baden-Württemberg – ein Standort im Vergleich«. In nunmehr 21. Auflage wird Baden-Württemberg auf rund 100 Seiten anhand von 42 Strukturindikatoren mit den Mitgliedstaaten der EU-27 verglichen. Gradmesser für das Land sind nicht nur die Vergleichsdaten der Mitgliedstaaten der EU, sondern auch die Zahlen für die anderen Bundesländer und, soweit verfügbar, auch die Ergebnisse für das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Japan, die Schweiz, und die BRIC-Staaten, das sind Brasilien, Russland, Indien und China.