:: 188/2024

Pressemitteilung 188/2024

Konjunktur Südwest – Schwache Konjunktur im 1. Halbjahr

Reales Bruttoinlandsprodukt sinkt nach vorläufiger Berechnung im 1. Quartal 2024 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,9 % zum Vorquartal

Die Südwestkonjunktur ist weiterhin im Abwärtstrend. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in der aktuellen Ausgabe »Konjunktur Südwest« mitteilt, verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Baden-Württemberg ersten vorläufigen Berechnungen zufolge, im 1. Quartal 2024 einen saison- und arbeitstäglich bereinigten Rückgang von 0,9 % zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 3,0 %. Die Ergebnisse beruhen auf einer Modellschätzung und können noch Unsicherheiten aufweisen.

Die meisten Konjunkturindikatoren deuten derzeit auf eine schwache Wirtschaftsentwicklung hin: Die realen Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes lagen im 1. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahr im Minus. Im Inland gingen die Industrieumsätze saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,4 % zum Vorquartal zurück. Gegenüber dem Vorjahr sanken die arbeitstäglich bereinigten Umsätze um 3,2 %. Laut verfügbarer Daten für die Monate April und Mai dürften sich diese Entwicklungen im 2. Quartal nochmals verstärken. Die Auslandsumsätze brachen im 1. Quartal 2024 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,9 % gegenüber dem Vorquartal und arbeitstäglich bereinigt um 7,5 % zum Vorjahr ein. Für das 2. Quartal ist ein weiteres Minus im Vorquartals- und Vorjahresvergleich zu erwarten.

Konjunktureintrübungen zeigten sich auch am Arbeitsmarkt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im 1. Quartal 2024 durchschnittlich 4,93 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit verlangsamte sich das Beschäftigungsplus gegenüber dem Vorjahr (+0,6 %) erneut. Die Arbeitslosigkeit stieg im 1. und 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal sowie saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal an. Die Arbeitslosenquote betrug im 2. Quartal 4,1 % und lag damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Die Inflation ging dagegen weiterhin zurück. Die Gesamtteuerung lag im 1. Quartal 2024 2,7 % über dem Vorjahresniveau. Im 2. Quartal erreichte die Inflationsrate die 2,0 %-Marke, dem mittelfristig angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank für Preisstabilität.

Schaubild 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg seit dem ersten Quartal 2019
Schaubild 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg seit dem ersten Quartal 2019
Tabelle 1
Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg seit dem ersten Quartal 2019
Jahr/
Quartal
Reales BIP Baden-Württemberg
OriginalwerteSaison- und arbeitstäglich bereinigt
Kettenindex (2015=100)Veränderung zum Vorjahres­quartal
in %
gleitende Jahreswachs­tumsrate
in %
Kettenindex (2015=100)Veränderung zum Vorquartal in %

Datenquellen: Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«, Destatis, eigene Berechnungen.

2019106,6−0,4−0,4xx
I106,4+0,7+1,6107,6+0,4
II104,9−1,5+0,4106,7−0,8
III107,2+0,5+0,1107,1+0,4
IV107,7−1,2−0,4105,7−1,3
2020101,4−4,8−4,8xx
I103,8−2,5−1,2104,5−1,2
II90,6−13,6−4,292,2−11,7
III103,3−3,7−5,2103,6+12,3
IV107,9+0,2−4,8104,4+0,7
2021105,5+4,0+4,0xx
I103,4−0,4−4,4104,2−0,1
II104,4+15,3+2,4105,6+1,3
III104,7+1,3+3,7105,1−0,5
IV109,4+1,3+4,0106,1+0,9
2022107,7+2,2+2,2xx
I107,6+4,1+5,1107,5+1,3
II105,1+0,7+1,8106,9−0,5
III108,3+3,4+2,4108,2+1,2
IV110,0+0,6+2,2107,8−0,3
2023107,1−0,6−0,6xx
I108,1+0,5+1,3107,6−0,2
II105,2+1,1107,7+0,1
III107,1−1,1107,2−0,5
IV108,1−1,8−0,6106,4−0,8
2024xx
I104,8−3,0−1,5105,4−0,9