:: 144/2024

Pressemitteilung 144/2024

Vorläufige Ergebnisse der Europawahl 2024 in Baden-Württemberg

Hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl – AfD mit höchsten Zugewinnen, die GRÜNEN mit deutlichen Verlusten

Bei der 10. Direktwahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni 2024 gaben 66,4 % der 7,8 Millionen in Baden-Württemberg Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Dies ist mit die höchste Wahlbeteiligung, die es im Südwesten je bei einer Europawahl gab. 1994 lag die Wahlbeteiligung ebenfalls bei 66,4 %. Im Vergleich zu 2019 stieg die Beteiligungsquote von 64,0 % um 2,4 Prozentpunkte. Schon 2019 konnte ein deutlicher Anstieg bei der Wahlbeteiligung festgestellt werden (+11,9 Prozentpunkte).

Den höchsten Stimmenanteil in Baden-Württemberg erringt erneut die CDU. Seit der ersten Europawahl 1979 liegen die Christdemokraten damit unverändert auf Platz 1 im Südwesten. Mit 32,0 % der gültigen Stimmen hat sich ihr Ergebnis nur geringfügig gegenüber der vorangegangenen Wahl verändert (+1,2 Prozentpunkte). Die CDU liegt damit deutlich vor der AfD, die mit 14,7 % auf den zweiten Platz im Land kam. Mit +4,7 Prozentpunkten verzeichnet die Partei allerdings den höchsten Zugewinn. Die GRÜNEN landen mit 13,8 % knapp hinter der AfD auf dem dritten Platz, sie müssen sich allerdings mit deutlichen Verlusten abfinden (−9,5 Prozentpunkte). Die Sozialdemokraten werden viertstärkste Kraft in Baden-Württemberg und müssen mit 11,6 % (−1,7 Prozentpunkte) ihren niedrigsten Stimmenanteil bei einer Europawahl in Baden-Württemberg hinnehmen. Die FDP bleibt mit 6,8 % der gültigen Stimmen unverändert zur vorangegangenen Wahl. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann aus dem Stand 4,5 % der gültigen Stimmen für sich verbuchen und landet auf Platz fünf in Baden-Württemberg. DIE LINKE erreicht 1,9 % und damit 1,2 Prozentpunkte weniger als 2019. Auf die sonstigen Parteien entfallen insgesamt 14,7 % der gültigen Stimmen, darunter sind die FREIEN WÄHLER mit 3,8 % (+0,6 Prozentpunkte), Volt mit 2,5 % (+1,8 Prozentpunkte), Die PARTEI mit 1,7 % (−0,3 Prozentpunkte) und die Tierschutzpartei mit 1,2 % (+0 Prozentpunkte) am stärksten. Alle anderen sonstigen Parteien bleiben anteilsmäßig unter einem Prozent.

Wirft man einen genaueren Blick auf die Ergebnisse in den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg, so schwankt die Wahlbeteiligung im Land zwischen 71,8 % im Landkreis Tübingen und 55,3 % im Stadtkreis Pforzheim. Die CDU erzielt ihr bestes Ergebnis im Landkreis Sigmaringen mit 41,7 %, ihr schlechtestes im Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit 15,4 %. Die AfD gewinnt in allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs hinzu. Ihren höchsten Stimmenanteil erreicht sie im Stadtkreis Pforzheim mit 23,2 %, ihren niedrigsten im Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit 5,9 %. Die GRÜNEN müssen dagegen in allen Stadt- und Landkreisen Stimmeneinbußen hinnehmen. Im Stadtkreis Freiburg im Breisgau erreichen sie ihren höchsten Stimmenanteil (30,3 %), im Neckar-Odenwald-Kreis ihren niedrigsten Stimmenanteil (7,6 %). Die SPD erzielt ihr bestes Kreisergebnis mit 16,5 % im Stadtkreis Mannheim, ihr schlechtestes im Landkreis Biberach mit 7,5 %. Die FDP kann im Landkreis Reutlingen mit 8,9 % ihr bestes Ergebnis erreichen, ihren niedrigsten Stimmenanteil hingegen im Neckar-Odenwald-Kreis (4,4 %). Die neugegründete Partei BSW kann im Stadtkreis Pforzheim ihr bestes Ergebnis erzielen (6,1 %), wohingegen sie im Landkreis Böblingen am schlechtesten abschneidet (3,8 %). DIE LINKE verliert in allen Stadt- und Landkreisen und erzielt ihr bestes Ergebnis in Freiburg im Breisgau (6,2 %) und schneidet im Landkreis Alb-Donau-Kreis am schlechtesten ab (1,0 %).

Die vorläufigen Ergebnisse der Europawahl 2024 in Baden-Württemberg stehen auf der Wahlsonderseite des Statistischen Landesamtes zur Verfügung. Die Ergebnisse sind in Tabellen und Schaubildern auf verschiedenen regionalen Ebenen einsehbar. Die Feststellung des endgültigen Ergebnisses auf Landesebene erfolgt in der Sitzung des Landeswahlausschusses am 25. Juni 2024. Ergebnisse auf Bundesebene und in den anderen Bundesländern können im Internetangebot der Bundeswahlleitung eingesehen werden.