:: 64/2024

Pressemitteilung 64/2024

Baden-Württemberg: Arbeitsvolumen bei rund 8,66 Milliarden Stunden im Jahr 2023

Pro-Kopf-Arbeitszeit in vielen Wirtschaftsbereichen rückläufig

In Baden-Württemberg erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen 2023 nach den aktuellen Berechnungen des »Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung der Länder« jahresdurchschnittlich um rund 62 100 auf knapp 6,45 Millionen. Dies entsprach einem prozentualen Zuwachs gegenüber 2022 von 1,0 %. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden (Arbeitsvolumen) stieg um rund 43,3 Millionen Stunden auf 8,66 Milliarden Stunden an. Prozentual betrachtet entsprach dies einem Zuwachs des Arbeitsvolumens im Südwesten gegenüber dem Vorjahr von 0,5 % (Bundesdurchschnitt +0,4 %). Allerdings bewegte sich das Niveau des Arbeitsvolumens 2023 noch um 1,1 % unterhalb des Vorkrisenjahrs 2019.

Auf jede erwerbstätige Person entfielen im Jahr 2023 in Baden-Württemberg durchschnittlich 1 343 geleistete Arbeitsstunden. 2022 lag die Pro-Kopf-Arbeitszeit bei 1 350 Stunden (−0,5 %). In der Land- und Forstwirtschaft leistete 2023 jeder Erwerbstätige durchschnittlich 1 700 Arbeitsstunden und damit 10 Stunden mehr als ein Jahr zuvor. Ein Erwerbstätiger im Produzierenden Gewerbe insgesamt arbeitete 2023 dagegen durchschnittlich 1 426 Stunden und damit elf Stunden weniger als im Vorjahr. Im Baugewerbe betrug das jährliche durchschnittliche Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen 1 535 Stunden. In dieser Branche lag dieser Wert somit sogar um 19 Stunden niedriger verglichen mit dem Vorjahr. In den Dienstleistungsbereichen insgesamt lag das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen 2023 hierzulande bei 1 301 Stunden (−4 Stunden ggü. dem Vorjahr). Dabei entfiel im Bereich »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Gesundheit, Erziehung« auf einen Erwerbstätigen eine jährliche Arbeitszeit von durchschnittlich 1 237 Stunden. Im Vergleich zu 2022 waren dies eine Arbeitsstunde mehr. In den anderen Dienstleistungsbereichen verringerte sich das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen zum Vorjahr jedoch: Im Bereich »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen« um neun auf 1 348 Stunden und im Bereich »Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« um sieben auf 1 349 Stunden pro Kopf.

Der Grund für die je nach Wirtschaftsbereich ungleich hohe durchschnittliche jährliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen ist dabei keineswegs im unterschiedlichen Fleiß der Erwerbstätigen zu suchen. Vielmehr ist der jeweilige Anteil der Erwerbstätigen mit einer vergleichsweise hohen Wochenarbeitszeit entscheidend. Grundsätzlich ist die Pro-Kopf-Arbeitszeit umso höher, je geringer der Anteil der marginal Beschäftigten bzw. der Teilzeitbeschäftigten ist und/oder je höher der Anteil der Selbstständigen ausfällt.

Schaubild 1: Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2008 bis 2023
Schaubild 1: Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2008 bis 2023
Tabelle 1
Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2008 bis 2023*)
JahrErwerbstätige insgesamtGeleistete Arbeitsstunden insgesamt
Veränderung zum Vorjahr in %

*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung der Länder«.

2008+1,6+2,0
2009−0,6−5,0
2010+1,8
2011+1,4+1,8
2012+1,5+0,4
2013+1,3+1,2
2014+1,3+1,3
2015+0,8+0,9
2016+1,3+0,8
2017+1,4+1,0
2018+1,4+1,3
2019+0,5−0,1
2020−1,0−6,2
2021−0,1+2,8
2022+1,3+2,1
2023+1,0+0,5
Tabelle 2
Geleistete Arbeitsstunden und Erwerbstätige in Baden-Württemberg nach Wirtschaftsbereichen 2022 und 2023
Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Ausgabe 2008 (WZ08)
Geleistete ArbeitsstundenErwerbstätigeGeleistete Arbeitsstunden je Erwerbstätigen
202220232022202320222023
Mill. Std.1.000 Std.

Berechnungsstand: Februar 2024.

Datenquelle: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung der Länder«; vorläufige Ergebnisse.

ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei113,9113,967,467,01.6901.700
B bis FProduzierendes Gewerbe2.784,92.785,41.937,31.953,61.4371.426
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe2.241,22.244,11.587,41.600,91.4121.402
dar. CVerarbeitendes Gewerbe2.133,12.133,41.513,91.525,51.4091.398
FBaugewerbe543,7541,3349,9352,71.5541.535
G bis TDienstleistungsbereiche5.718,55.761,24.380,54.426,71.3051.301
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation2.098,92.113,31.548,31.566,31.3561.349
K bis NFinanz- und Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen1.333,41.338,8982,3993,41.3571.348
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit2.286,22.309,11.849,91.867,01.2361.237
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche8.617,28.660,66.385,26.447,31.3501.343
Veränderung zum Vorjahr
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei –0,8+0,1 –0,1 –0,3– 8+10
B bis FProduzierendes Gewerbe+8,4+0,6+12,1+16,3– 5– 11
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe+9,6+2,9+11,1+13,4– 4– 10
dar. CVerarbeitendes Gewerbe+9,6+0,3+9,4+11,6– 2– 11
FBaugewerbe –1,3 –2,3+1,0+2,8– 8– 19
G bis TDienstleistungsbereiche+167,8+42,7+67,0+46,2+18– 4
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation+106,2+14,4+28,0+18,0+45– 7
K bis NFinanz- und Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+43,4+5,5+15,3+11,1+23– 9
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+18,2+22,8+23,7+17,1– 6+1
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+175,4+43,3+78,9+62,1+11– 7
Veränderung zum Vorjahr in %
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei– 0,7+0,1– 0,2– 0,5– 0,5+0,6
B bis FProduzierendes Gewerbe+0,3+0,6+0,8– 0,3– 0,8
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe+0,4+0,1+0,7+0,8– 0,3– 0,7
dar. CVerarbeitendes Gewerbe+0,5+0,6+0,8– 0,1– 0,8
FBaugewerbe– 0,2– 0,4+0,3+0,8– 0,5– 1,2
G bis TDienstleistungsbereiche+3,0+0,7+1,6+1,1+1,4– 0,3
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation+5,3+0,7+1,8+1,2+3,4– 0,5
K bis NFinanz- und Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+3,4+0,4+1,6+1,1+1,7– 0,7
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+0,8+1,0+1,3+0,9– 0,5+0,1
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+2,1+0,5+1,3+1,0+0,8– 0,5