Pressemitteilung 244/2023
Länderinformationen zu Israel, den Palästinensischen Gebieten und Baden-Württemberg
Im Landkreis Esslingen lebten 2022 die meisten Menschen aus den Palästinensischen Gebieten und im Stadtkreis Heidelberg die meisten Menschen aus Israel
Das Statistische Landesamt stellt online und auf Nachfrage zahlreiche Länderinformationen zur Verfügung. Zu Israel sowie den Palästinensischen Gebieten und ihren Beziehungen zu Baden-Württemberg liegen ausgewählte Angaben aus der amtlichen Statistik vor:
In Israel leben weniger Menschen als in Baden-Württemberg
Im Jahr 2022 lebten in Baden-Württemberg 11,28 Millionen (Mill.) Einwohnerinnen und Einwohner, in Israel rund 9,55 Mill. und in den Palästinensischen Gebieten 5,04 Mill. (Quelle: WB-WDI).
Bevölkerung aus Israel und den Palästinensischen Gebieten in Baden-Württemberg
Im Jahr 2022 lebten in Baden-Württemberg 1 540 Personen aus Israel und 1 145 Personen aus den Palästinensischen Gebieten.1 Die meisten Palästinenserinnen und Palästinenser lebten im Landkreis Esslingen (125 Personen); in den Landkreisen Hohenlohekreis und Heidenheim sowie dem Stadtkreis Baden-Baden wohnten hingegen die wenigsten Personen aus den Palästinensischen Gebieten. Die meisten Israelinnen und Israelis lebten im Stadtkreis Heidelberg (350 Personen); in den Landkreisen Hohenlohekreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Zollernalbkreis und Sigmaringen wohnten hingegen die wenigsten Personen aus Israel.
Bei den Menschen aus den Palästinensischen Gebieten handelt es sich bei knapp über 80 % um Männer; bei den Menschen aus Israel waren knapp über 60 % männlich. Das Durchschnittsalter der palästinensischen Personen in Baden-Württemberg lag mit 28,5 Jahren deutlich unter dem Durchschnittsalter der Personen mit israelischer Staatsangehörigkeit in Baden-Württemberg mit 36,1 Jahren. Im Durchschnitt wohnen die Frauen und Männer aus den Palästinensischen Gebieten seit 2,6 Jahren in Baden-Württemberg und damit deutlich kürzer als israelische Staatsangehörige mit 10,2 Jahren.
Außenhandel mit Israel
Baden-Württemberg exportierte 2022 nach vorläufigen Ergebnissen Güter im Wert von 871 Mill. Euro nach Israel und somit 16,9 % mehr als im Vorjahr. Hierbei zählten Maschinen (Anteil: 25,0 %), Kraftwagen und Kraftwagenteile (Anteil: 23,2 %) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (Anteil: 13,0 %) zu den wichtigsten Exportgütern an der Gesamtausfuhr Baden-Württembergs nach Israel. Die Importe aus Israel erhöhten sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 38,0 % auf 530 Mill. Euro. Chemische Erzeugnisse (Anteil: 25,9 %), Datenverarbeitungsgeräte (15,0 %) und pharmazeutische Erzeugnisse (15,0 %) zählten dabei zu den gefragtesten drei Gütergruppen. Mit einem Anteil von 0,3 % an der baden-württembergischen Gesamtausfuhr rangiert Israel auf Platz 40 der wichtigsten Exportpartner des Südwestens. Unter den wichtigsten Importpartnern liegt Israel auf Rang 49 mit einem Anteil von 0,2 % an den Gesamteinfuhren.
Außenhandel mit den Palästinensischen Gebiete
Da die Palästinensischen Gebiete keinen eigenständigen Staat mit souveränen Außengrenzen kennzeichnen, dominiert im palästinensischen Außenhandel die Ein- und Ausfuhr aus und nach Israel. Ebenso müssen Warenlieferungen aus dem Ausland, die für palästinensische Endkunden bestimmt sind, über israelische Häfen bzw. Grenzübergänge eingeführt werden und treten somit in den Statistiken der Exportländer meist als Exporte nach Israel auf.
Studierende aus Israel und den Palästinensischen Gebieten
Im Wintersemester 2022/23 waren 155 Studierende (74 Männer und 81 Frauen) aus Israel und 88 Studierende (70 Männer und 18 Frauen) aus den Palästinensischen Gebieten an den baden-württembergischen Hochschulen eingeschrieben. Knapp 93 % der israelischen und knapp 89 % der palästinensischen Studierenden hatten ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben, waren also Bildungsausländerinnen bzw. Bildungsausländer (durchschnittlich hatten gut 76 % aller ausländischen Studierenden ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben). Bei knapp 21 % der israelischen und gut 3 % der palästinensischen Studierenden handelte es sich um Austausch- oder Programmstudierende, die keinen Abschluss in Deutschland anstrebten. Darüber hinaus gingen im Jahr 2022 43 Personen aus Israel, darunter 26 Männer und 17 Frauen, sowie 18 Personen aus den palästinensischen Gebieten, darunter 12 Männer und 6 Frauen einer Promotion an einer baden-württembergischen Hochschule nach. Insgesamt 75 Personen mit israelischer Staatsangehörigkeit waren im Jahr 2022 an einer baden-württembergischen Hochschule angestellt. Die überwiegende Mehrheit (64) gehörte dem wissenschaftlichen und künstlerischen Personal an. Von den 26 Palästinenserinnen und Palästinensern, die 2022 an einer baden-württembergischen Hochschule angestellt waren, gehörten 12 zum wissenschaftlichen und künstlerischen Personal.