3 448 Prostituierte in Baden-Württemberg zum Jahresende 2022 angemeldet

Zum 31.12.2022 waren bei den Behörden in Baden-Württemberg insgesamt 3 448 in der Prostitution tätige Personen angemeldet. Wie das Statistische Landesamt im Rahmen der Prostitutionsschutzstatistik feststellt, waren das 26 % mehr als im Vorjahr. Für den starken Zuwachs dürften unter anderem die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen ausschlaggebend sein. Seit 2020 war nicht nur die Prostitutionstätigkeit erschwert oder untersagt, sondern auch die Anmeldeprozesse waren beeinträchtigt. Dies spiegelte sich in den rückläufigen Prostituiertenzahlen wider.

Trotz des kräftigen Anstiegs 2022 lag die Zahl der gültig angemeldeten Prostituierten 31 % unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Ende 2019 waren in Baden-Württemberg insgesamt 4 972 Personen in der Prostitution gültig angemeldet. Im ersten Corona-Jahr 2020 sank die Zahl der Prostituierten um ca. 44 % auf 2 809 Personen und 2021 waren nach einem weiteren Rückgang um 3 % mit 2 737 die wenigsten Prostituierten gemeldet.

Drei Viertel der Personen, die der Prostitution nachgingen, waren zwischen 21 und 45 Jahre alt. Rund 3 % waren unter 21 Jahre alt und ca. 21 % waren über 45 Jahre alt.

Die weit übergreifende Mehrheit der angemeldeten Prostituierten hatte eine ausländische Staatsangehörigkeit (83 % bzw. 2 865 Personen). Davon waren wiederum 2 588 aus dem europäischen Ausland. Dies entspricht einem Anteil von rund 90 %. Die häufigsten Staatsangehörigkeiten waren Rumänien mit 1 420 Personen, Bulgarien mit 388 Personen und Spanien mit 196 Personen. Lediglich jede sechste gemeldete Person hatte eine deutsche Staatsangehörigkeit (538).

Ende 2022 hatten 246 Gewerbe eine gültige Erlaubnis nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG); der Großteil davon waren Prostitutionsstätten (231) und der Rest Vermittlungen (15).