9 505 Anerkennungsverfahren von Berufsqualifikationen aus dem Ausland im Jahr 2022

Im Jahr 2022 wurden in Baden-Württemberg 9 505 Verfahren auf Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation bearbeitet. Wie das Statistische Landesamt auf Basis der Anerkennungsstatistik mitteilt, wurden von diesen 8 813 Verfahren (und somit 92,7 %) bereits im selben Jahr abgeschlossen.

Bei mehr als acht von zehn Anerkennungsverfahren handelte es sich um reglementierte Berufe, darunter hauptsächlich Berufe im Gesundheitswesen bzw. um erzieherische und lehrende Berufe. Bei diesen lag der Anteil der bereits abgeschlossenen Verfahren bei 95,2 %. Diese Berufe können in Deutschland erst ausgeübt werden, nachdem die volle Gleichwertigkeit festgestellt wurde. Bei 50,9 % aller reglementierten Berufe war dies gegeben, wobei es große Unterschiede bei den einzelnen Referenzberufen gibt: So wurden 99,1 % aller Anerkennungsverfahren von Pflegefachfrauen bzw. Pflegefachmännern und 98,6 % aller Anerkennungsverfahren von Gesundheits- und Krankenpflegerinnen bzw. Gesundheits- und Krankenpflegern mit voller Gleichwertigkeit festgestellt. Bei den Anerkennungsverfahren von Lehrerinnen und Lehrern hingegen belief sich diese Quote auf nur 23,5 %. Bei 76,5 % dieser Berufsgruppe wurde die Auflage einer Ausgleichsmaßnahme in Form eines Anpassungslehrgangs oder einer Eignungs- bzw. Kenntnisprüfung ausgesprochen. Bei allen reglementierten Berufen belief sich diese Quote auf 43,4 %. Dies bedeutet, dass der Beruf erst nach Ableistung derselben als voll gleichwertig beschieden wird und in Deutschland ausgeübt werden kann. Bei negativ beschiedenen Anerkennungsverfahren ist eine Ausübung des Berufs in Deutschland nicht möglich. Bei den reglementierten Berufen war dies in 5,7 % aller Anerkennungsverfahren der Fall.

Bei den reglementierten Berufen wurden 69,7 % aller Anträge von Frauen gestellt. Umgekehrt verhielt es sich bei den nicht reglementierten Berufen: Hier wurden 82,9 % aller Anträge von Männern gestellt.

Unter nicht reglementierte Berufe fallen alle Ausbildungsberufe im dualen System, die ohne staatliche Zulassung ausgeübt werden können. Hier versprechen sich Antragsstellende eine größere Chance auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie ihren Beruf anerkennen lassen. Nur 17,1 % aller Anerkennungsverfahren betrafen 2022 solche Berufe; darunter wurden 80,3 % bereits im Berichtsjahr abgeschlossen. Bei den nicht reglementierten Berufen wurden in 48,2 % aller Verfahren die volle Gleichwertigkeit und in 49,8 % die teilweise Gleichwertigkeit beschieden. Eine teilweise Gleichwertigkeit wird beschieden, wenn zwischen ausländischer und deutscher Ausbildung so große Unterschiede bestehen, dass dem Anerkennungsverfahren nicht stattgegeben werden kann.