Pressemitteilung 179/2023
Fünfter Bildungsbericht »Bildung in Baden-Württemberg 2022« vorgestellt
Bericht bietet Überblick über das frühkindliche, schulische und außerschulische Bildungswesen im Land
Am Donnerstag, 27. Juli 2023 wurde im Beisein der Kultusministerin, Theresa Schopper, der fünfte Bildungsbericht »Bildung in Baden-Württemberg 2022« vom Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) und dem Statistischen Landesamt vorgestellt. Der Bildungsbericht, so der Direktor des IBBW, Dr. Günter Klein, bietet einen umfassenden Überblick von der frühkindlichen über die schulische und außerschulische Bildung bis hin zum Übergang an die Hochschulen. Die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Anke Rigbers, ergänzt: »Die Daten der amtlichen Bildungsstatistiken, aber auch Daten des Mikrozensus oder etwa der Bevölkerungsstatistik liefern dafür eine solide, neutrale und sachliche Basis«.
Der rund 250 Seiten starke Bildungsbericht zeigt auf, welche Herausforderungen in Baden-Württemberg angesichts einiger fortwährender und zum Teil auch neuer Probleme zu bewältigen sind. Deutlich wird, dass die Anforderungen an das Personal im Bildungsbereich zunehmen werden. Ebenso dokumentiert der Bericht die bekannten Leistungsschwächen bei einem Viertel bzw. einem Fünftel der Schülerinnen und Schüler. Er zeigt zudem, dass Bildungserfolg und soziale Herkunft weiterhin eng zusammenhängen. Aber auch positive Entwicklungen werden beschrieben. So ist an den Schulen des Landes ein Digitalisierungsschub zu erkennen. Dieser bezieht sich sowohl auf die Ausstattung als auch auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht.
»Der Bildungsbericht liefert datenbasiert Beschreibungswissen, er will den Blick auf die Entwicklungen und Problemstellungen lenken«, erklärt Dr. Günter Klein, »seine Aufgabe ist es nicht, Antworten zur Lösung der Herausforderungen anzubieten«. Für die Bildungspolitik sei die regelmäßige Bildungsberichterstattung von großer Bedeutung. »Wir wollen einen ehrlichen Blick auf die Dinge werfen und uns kontinuierlich ein Bild davon verschaffen, was gut läuft und wo noch Handlungsbedarf besteht«, bekräftigt die Kultusministerin.
Zentrale Befunde des Berichts
Den positiven Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung steht ein sich fortsetzender Rückgang in den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren gegenüber. Dieser Rückgang betrifft in der Grundschule sowohl Kinder aus bildungsnahen als auch Kinder aus bildungsfernen Familien, wobei letztere stärker betroffen sind. Entsprechend hat sich der Einfluss der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler auf den Bildungserfolg weiter verstärkt. Mit der wachsenden Heterogenität steigen neben den quantitativen auch die qualitativen Anforderungen an das pädagogische Personal.
Der fünfte Bildungsbericht bietet einen umfassenden Überblick über das frühkindliche, schulische und außerschulische Bildungswesen in Baden-Württemberg. Zusätzlich werden die finanziellen, demografischen, sozialen und personellen Rahmenbedingungen sowie der Übergang in die Hochschulbildung und die Weiterbildung in den Blick genommen. Das Schwerpunktkapitel des fünften Bildungsberichts bildet das Thema »Digitales Lehren und Lernen an Schulen in Baden-Württemberg«.