:: 72/2022

Pressemitteilung 72/2022

Einnahmen an Grunderwerbsteuer 2021 um rund 9 % gestiegen

Baden-Württemberg: Grunderwerbsteueraufkommen bei 2,46 Milliarden Euro– Stadt- und Landkreise erhielten davon rund 953 Millionen Euro

Das Land Baden-Württemberg hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2021 zum Vorjahr 9,1 % mehr Grunderwerbsteuer eingenommen. Das Aufkommen insgesamt erhöhte sich um gerundet 200 Mill. (Millionen) Euro auf 2,46 Mrd. (Milliarden) Euro. Im Jahr 2020 lag das Aufkommen bei 2,26 Mrd. Euro.

Bei der Grunderwerbsteuer handelt es sich um eine Verkehrssteuer, die fällig wird, wenn die rechtliche (Kauf) oder wirtschaftliche (Verwertungsmöglichkeit) Verfügungsmacht an einem Grundstück erworben wird. Die Steuer beträgt 5,0 % des Grundstückwerts (Kaufpreis).

Die dem Land zustehende Steuer wird nach dem Finanzausgleichsgesetz den Stadt- und Landkreisen nach dem Aufkommen in ihrem Gebiet zu 38,85 % überlassen. Die Stadt- und Landkreise erhielten 2021 anteilig rund 953 Mill. Euro (im Jahr kassenmäßig gebuchte Einnahmen). Das ist ein Plus zum Vorjahr von 10,6 % oder 92 Mill. Euro.

Die Entwicklung der insgesamt den Stadt- und Landkreisen überlassenen Grunderwerbsteuer weicht von der Veränderung des dem Land zustehenden Gesamtaufkommens etwas ab, da die Verbuchung bei den Stadt- und Landkreisen teilweise zeitversetzt erfolgt.

In allen vier Regierungsbezirken wurde 2021 mehr Grunderwerbsteuer als 2020 eingenommen. Der Regierungsbezirk Stuttgart weist zu 2020 den größten Zuwachs von 13,4 % aus, der Regierungsbezirk Karlsruhe verzeichnet ein Plus von 10,1 % und der Regierungsbezirk Freiburg von 7,8 %. Im Regierungsbezirk Tübingen ist zu 2021 ebenfalls ein Anstieg mit 8,0 % festzustellen.

Die 35 Landkreise verbuchten 2021 rund 745 Mill. Euro, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 12,0 % entspricht, bereits im Vergleich 2020 zu 2019 betrug der Zuwachs 13 %. Nachdem die 9 Stadtkreise 2020 einen Rückgang um 8,8 % im Vorjahr zu 2019 ausgewiesen hatten, verzeichnen diese 2021 gegenüber 2020 ebenfalls einen Zuwachs von 5,9 % auf rund 208 Mill. Euro.

Die Entwicklung der Einnahmen einzelner Stadt- und Landkreise an der Grunderwerbsteuer 2021 zum Vorjahr verläuft recht unterschiedlich. Dabei sind extreme Veränderungen zum Vorjahr auf lokale Sondereffekte, Einzelfälle und auf entsprechend gegenläufige Entwicklungen in den Vorjahren zurückzuführen, die dem Statistischen Landesamt nicht bekannt sind.

Die Veränderungsraten reichen bei den Landkreisen (siehe Tabelle) mit einem Minus von 9,0 % beim Landkreis Neckar-Odenwald (die Steigerung zwischen 2019 und 2020 betrug noch 41 %) sowie einem Minus von 7,7 % beim Zollernalbkreis, bis zu einem Plus von 57,4 % (Hohenlohekreis) und 41,3 % (Landkreis Heidenheim). Bei den Stadtkreisen weist die Stadt Heidelberg den stärksten Zuwachs mit 42,0 % aus, gefolgt von der Stadt Baden-Baden mit einem Anstieg des Grunderwerbsteueraufkommens von 27,2 %. Der deutlichste Rückgang der Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer lag mit −24,5 % bei der Stadt Ulm. Mit etwas Abstand folgt dann die Stadt Heilbronn mit einem Rückgang von 7,7 %, allerdings wies Heilbronn in 2020 zu 2019 noch das stärkste Plus mit 19,2 % aus.

Tabelle 1
Anteile der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg an der Grunderwerbsteuer 2021
Stadtkreis (SKR)
Landkreis (LKR)
Region
Regierungsbezirk
Land
Grunderwerbsteuer Veränderung 2021 zu 2020 in %
20202021
in 1.000 EUR

1) Soweit Land Baden-Württemberg.

Datenquelle: Vierteljährliche kommunale Kassenstatistik.

Stuttgart (SKR)66.85372.959+9,1
Böblingen (LKR)39.74147.785+20,2
Esslingen (LKR)46.56754.008+16,0
Göppingen (LKR)15.62617.654+13,0
Ludwigsburg (LKR)46.81055.905+19,4
Rems-Murr-Kreis (LKR)39.95839.062−2,2
Region Stuttgart255.555287.373+12,5
Heilbronn (SKR)11.28510.418−7,7
Heilbronn (LKR)27.13625.973−4,3
Hohenlohekreis (LKR)6.96610.961+57,4
Schwäbisch Hall (LKR)12.15516.074+32,2
Main-Tauber-Kreis (LKR)6.4746.611+2,1
Region Heilbronn-Franken64.01670.037+9,4
Heidenheim (LKR)7.85711.103+41,3
Ostalbkreis (LKR)17.88623.010+28,7
Region Ostwürttemberg25.74334.113+32,5
Regierungsbezirk Stuttgart345.314391.524+13,4
Baden-Baden (SKR)6.6148.412+27,2
Karlsruhe (SKR)25.54724.189−5,3
Karlsruhe (LKR)32.41037.466+15,6
Rastatt (LKR)16.86116.103−4,5
Region Mittlerer Oberrhein81.43286.170+5,8
Heidelberg (SKR)15.71122.309+42,0
Mannheim (SKR)29.83031.460+5,5
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)7.6406.950−9,0
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)39.08044.714+14,4
Region Rhein-Neckar1)92.261105.433+14,3
Pforzheim (SKR)8.0807.548−6,6
Calw (LKR)10.52011.972+13,8
Enzkreis (LKR)10.86713.465+23,9
Freudenstadt (LKR)6.4406.230−3,3
Region Nordschwarzwald35.90739.215+9,2
Regierungsbezirk Karlsruhe209.600230.818+10,1
Freiburg im Breisgau (SKR)21.78422.568+3,6
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)20.49324.109+17,6
Emmendingen (LKR)11.41513.930+22,0
Ortenaukreis (LKR)28.99829.862+3,0
Region Südlicher Oberrhein82.69090.469+9,4
Rottweil (LKR)8.4189.082+7,9
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)16.86116.374−2,9
Tuttlingen (LKR)9.24910.359+12,0
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg34.52835.815+3,7
Konstanz (LKR)28.33127.671−2,3
Lörrach (LKR)19.71923.572+19,5
Waldshut (LKR)11.74713.240+12,7
Region Hochrhein-Bodensee59.79764.482+7,8
Regierungsbezirk Freiburg177.015190.766+7,8
Reutlingen (LKR)22.91923.368+2,0
Tübingen (LKR)14.38817.551+22,0
Zollernalbkreis (LKR)11.35110.476−7,7
Region Neckar-Alb48.65851.396+5,6
Ulm (SKR)10.2117.705−24,5
Alb-Donau-Kreis (LKR)10.81113.739+27,1
Biberach (LKR)11.01012.111+10,0
Region Donau-Iller1)32.03233.555+4,8
Bodenseekreis (LKR)21.67723.293+7,5
Ravensburg (LKR)19.81223.716+19,7
Sigmaringen (LKR)6.8557.447+8,6
Region Bodensee-Oberschwaben48.34454.456+12,6
Regierungsbezirk Tübingen129.034139.407+8,0
Landkreise, zusammen665.044744.947+12,0
Stadtkreise, zusammen195.915207.568+5,9
Summe860.959952.515+10,6