:: 201/2021

Pressemitteilung 201/2021

Regionale Wirtschaftsleistung nimmt 2019 in den meisten Stadt- und Landkreisen größtenteils zu

Baden-Württemberg: Stärkstes Wirtschaftswachstum verzeichnete Freiburg im Breisgau

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), d. h. dem Wert an Gütern und Dienstleistungen die in einem Wirtschaftsgebiet in einer bestimmten Periode produziert wurden, erwirtschafteten die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs im Jahr 2019 insgesamt eine Wirtschaftsleistung in jeweiligen Preisen von rund 522,6 Milliarden Euro (Mrd.). Damit ist das BIP landesweit nominal1 um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Landkreise konnten im Durchschnitt ebenfalls um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr zulegen, während die Stadtkreise mit 1,5 % Zuwachs leicht unter dem Landesdurchschnitt blieben.

Wachstumsspitzenreiter ist im Jahr 2019 der Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit einem Plus von 6,6 % gegenüber 2018 und einer Wirtschaftsleistung von rund 12,8 Mrd. Euro. Danach folgen der Landkreis Rhein-Neckar und der Landkreis Ravensburg mit einem Zuwachs von 6,5 % (20,2 Mrd. Euro) und 5,7 % (13,5 Mrd. Euro). Unter den Stadtkreisen belegte nach Freiburg im Breisgau der Kreis Heilbronn mit einem Plus von 3,9 % den zweiten Platz, bei einer Wirtschaftsleistung von gut 7,3 Mrd. Euro, gefolgt von Ulm mit einem Plus von 3,1 % und 10 Mrd. Euro.

Bei einer anteilsmäßigen Betrachtung der nominalen Bruttowertschöpfung (BWS) in Baden-Württemberg machte der Wirtschaftsbereich »Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe«, mit rund 33,6 % den größten Anteil aus. Was nicht allzu verwunderlich ist, da Baden-Württemberg als das führende Zentrum des deutschen Maschinen- und Anlagebaus bekannt ist. Knapp 23,5 % entfielen auf den Wirtschaftsbereich »Finanz-, Versicherungs-, und Unternehmensdienstleister, Grundstück- und Wohnungsbauwesen«, gefolgt vom Bereich »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« mit 19,1 %. Der Abschnitt »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal« verzeichnete 18,1 %. Das »Baugewerbe« machte einen Anteil von 5,3 % aus und nur knapp 0,5 % entfielen auf die »Land- und Forstwirtschaft, Fischerei«.

Die einzelnen Stadt- und Landkreise weisen zum Teil eine stark unterschiedliche Wirtschaftsstruktur auf. So entstanden im Landkreis Tuttlingen knapp 56 % der gesamten BWS im Verarbeitenden Gewerbe, womit dieser Kreis die höchste Industriequote in Baden-Württemberg verzeichnen konnte. Tuttlingen ist auch als Europas größter Medizintechnikcluster bekannt. Ferner entfielen in den Landkreisen Böblingen und Rastatt als ausgewiesene Automobilstandorte mehr als 50 % der Wertschöpfung auf diesen Wirtschaftsbereich. In den Stadtkreisen hingegen zeigte sich ein anderes Bild mit überdurchschnittlich hohem Wertschöpfungsanteil des Dienstleistungssektors. Hervorzuheben sind insbesondere die Universitätsstädte Freiburg im Breisgau und Heidelberg mit einer Dienstleistungsquote von über 80 %. Im Einzelnen zählen hierzu die Wirtschaftsbereiche »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation«, »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen« sowie »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal«. Darunter fallen vorwiegend die öffentliche Verwaltung sowie Humandienstleister. Heidelberg ist dabei der Stadtkreis mit der landesweit geringsten Industriequote. Lediglich 13,7 % der gesamten Wirtschaftsleistung entfielen dort auf das »Verarbeitende Gewerbe«. Entsprechend wurde hier weniger als ein Fünftel der Wertschöpfung in 2019 durch die Industrie erwirtschaftet.

Der Bereich »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen« ist im Stadtkreis Stuttgart sowie im Landkreis Karlsruhe sehr stark ausgeprägt. Im Landkreis Karlsruhe entfielen dabei im Jahr 2019 genau 31,5 % der Wertschöpfung, und damit landesweit der höchste Anteil, auf diesen Wirtschaftsbereich. Bei der Wertschöpfung des Bereichs »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« ragten der Landkreis Rhein-Neckar-Kreis mit einem Anteil von gut 35 % und der Stadtkreis Karlsruhe mit einem Anteil von 28,8 % heraus.

1 D.h. ohne die Preisentwicklung zu berücksichtigen.

Schaubild 1: Wachstum und Wirtschaftsleistung 2019 in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs
Schaubild 1: Wachstum und Wirtschaftsleistung 2019 in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs
Tabelle 1
Wachstum und Wirtschaftsleistung 2019 in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs
Stadtkreis (SKR),
Landkreis (LKR),
Land
Wirtschaftswachstum 2019
gegenüber 2018
Wirtschaftsleistung
%Mill. Euro

1) Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen.

2) Veränderung des BIP in jeweiligen Preisen 2019 gegenüber 2018 in Prozent.

Berechnungsstand: August 2020.

Datenquelle: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", vorläufges Ergebnis.

Ludwigsburg (LKR)−3,124.813
Bodenseekreis (LKR)−1,510.832
Sigmaringen (LKR)−1,24.926
Göppingen (LKR)−1,08.530
Rottweil (LKR)−0,96.101
Mannheim (SKR)−0,920.823
Waldshut (LKR)−0,85.274
Enzkreis (LKR)+0,26.156
Ostalbkreis (LKR)+0,614.155
Esslingen (LKR)+0,623.049
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)+0,68.418
Karlsruhe (SKR)+0,620.811
Stuttgart (SKR)+0,757.964
Böblingen LKR)+0,726.179
Heidenheim (LKR)+0,74.916
Rems-Murr-Kreis (LKR)+1,415.317
Stadtkreise insgesamt+1,5147.424
Rastatt (LKR)+1,510.338
Baden-Württemberg+1,6522.586
Tuttlingen (LKR)+1,67.018
Landkreise insgesamt+1,6375.162
Zollernalbkreis (LKR)+1,76.787
Ortenaukreis (LKR)+1,917.981
Lörrach (LKR)+1,97.903
Karlsruhe (LKR)+1,917.175
Freudenstadt (LKR)+2,04.779
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)+2,04.510
Tübingen (LKR)+2,17.832
Heilbronn (LKR)+2,120.071
Main-Tauber-Kreis (LKR)+2,15.335
Reutlingen (LKR)+2,411.867
Emmendingen (LKR)+2,45.516
Calw (LKR)+2,54.706
Heidelberg (SKR)+2,79.367
Baden-Baden (SKR)+2,83.116
Pforzheim (SKR)+3,05.224
Ulm (SKR)+3,110.035
Konstanz (LKR)+3,110.265
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)+3,28.080
Biberach (LKR)+3,610.876
Heilbronn (SKR)+3,97.329
Schwäbisch Hall (LKR)+4,39.273
Alb-Donau-Kreis (LKR)+5,06.582
Hohenlohekreis (LKR)+5,15.846
Ravensburg (LKR)+5,713.519
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)+6,520.240
Freiburg im Breisgau (SKR)+6,612.755
Schaubild 2: Wirtschaftsstruktur in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2019
Schaubild 2: Wirtschaftsstruktur in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2019
Tabelle 2
Wirtschaftsstruktur in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2019
Stadtkreis (SKR)
Landkreis (LKR)
Region
Regierungsbezirk
Land
Land- und Forstwirtschaft; FischereiProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe BaugewerbeHandel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und KommunikationFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und WohnungswesenÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal
insgesamtdarunter Verarbeitendes Gewerbe
Anteil an der nominalen Bruttowertschöpfung insgesamt in %

1) Soweit Land Baden-Württemberg.

Datenquelle: Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«, vorläufges Ergebnis.

Stuttgart (SKR)0,031,229,53,517,630,017,7
Böblingen LKR)0,155,454,82,816,516,38,9
Esslingen (LKR)0,233,131,35,123,023,814,7
Göppingen (LKR)0,431,129,27,617,923,619,3
Ludwigsburg (LKR)0,339,237,55,619,521,414,0
Rems-Murr-Kreis (LKR)0,430,729,66,918,225,418,4
Region Stuttgart0,236,835,34,518,624,615,3
Heilbronn (SKR)0,218,213,85,627,724,723,6
Heilbronn (LKR)0,545,541,73,622,719,68,1
Hohenlohekreis (LKR)1,441,139,85,526,514,511,0
Schwäbisch Hall (LKR)1,631,629,118,912,022,213,9
Main-Tauber-Kreis (LKR)1,432,530,46,816,321,621,5
Region Heilbronn-Franken0,936,633,57,521,120,513,4
Heidenheim (LKR)0,837,735,14,017,922,417,2
Ostalbkreis (LKR)0,744,041,56,312,919,117,0
Region Ostwürttemberg0,742,439,95,714,220,017,0
Regierungsbezirk Stuttgart0,437,235,35,218,823,315,1
Baden-Baden (SKR)0,319,316,85,625,324,425,1
Karlsruhe (SKR)0,119,014,33,028,827,321,9
Karlsruhe (LKR)0,429,725,25,918,231,514,4
Rastatt (LKR)0,450,548,65,811,819,312,2
Region Mittlerer Oberrhein0,228,925,04,721,626,917,6
Heidelberg (SKR)0,113,712,02,021,127,735,4
Mannheim (SKR)0,029,925,54,421,327,017,3
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)1,330,727,85,913,823,225,2
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)0,420,418,55,235,222,516,3
Region Rhein-Neckar1)0,323,720,84,425,825,220,7
Pforzheim (SKR)0,127,625,34,221,123,323,7
Calw (LKR)0,627,925,97,118,122,923,3
Enzkreis (LKR)0,441,139,44,715,924,413,5
Freudenstadt (LKR)0,542,841,25,816,218,716,0
Region Nordschwarzwald0,435,133,35,417,822,518,8
Regierungsbezirk Karlsruhe0,327,724,64,722,825,419,1
Freiburg im Breisgau (SKR)0,114,612,43,220,424,737,0
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)1,725,824,58,219,825,219,3
Emmendingen (LKR)1,135,733,86,712,822,121,6
Ortenaukreis (LKR)0,931,729,86,519,720,520,7
Region Südlicher Oberrhein0,826,224,35,919,122,725,3
Rottweil (LKR)0,846,844,67,012,217,016,3
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)0,635,433,96,515,520,621,4
Tuttlingen (LKR)0,455,653,94,810,916,112,2
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg0,645,243,46,113,118,117,0
Konstanz (LKR)0,826,624,84,520,323,024,8
Lörrach (LKR)0,631,728,84,920,423,019,4
Waldshut (LKR)1,029,725,68,418,122,220,6
Region Hochrhein-Bodensee0,729,126,35,519,822,822,1
Regierungsbezirk Freiburg0,831,529,45,817,821,622,4
Reutlingen (LKR)0,435,133,66,115,923,818,7
Tübingen (LKR)0,221,719,94,414,323,635,8
Zollernalbkreis (LKR)0,538,436,97,017,220,316,6
Region Neckar-Alb0,432,030,45,815,722,923,2
Ulm (SKR)0,124,722,73,126,520,724,8
Alb-Donau-Kreis (LKR)1,441,739,37,314,220,115,3
Biberach (LKR)0,949,747,46,910,119,912,5
Region Donau-Iller1)0,738,736,45,617,120,217,7
Bodenseekreis (LKR)0,746,545,24,313,717,217,5
Ravensburg (LKR)1,027,025,55,514,433,318,8
Sigmaringen (LKR)1,333,030,77,213,920,024,5
Region Bodensee-Oberschwaben1,035,233,75,414,125,119,3
Regierungsbezirk Tübingen0,735,333,55,615,622,820,0
Baden-Württemberg0,533,631,45,319,123,518,1