Pressemitteilung 62/2021
»Daten zur Umwelt – Umweltindikatoren 2020« für Baden-Württemberg veröffentlicht
Positive Trends bei Treibhausgasen und Energieproduktivität, Rohstoffproduktivität ist rückläufig
Treibhausgase gehen weiter zurück
Mit knapp 76,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2)-Äquivalenten lagen die Treibhausgasemissionen im Land im Jahr 2018 um rund 14,2 % unter dem Wert von 1990 und 3,6 % niedriger als 2017. Dieser positive Trend setzte sich auch im Jahr 2019 fort. »Die erste Abschätzung des Statistischen Landesamtes zeigt für 2019 einen deutlich stärkeren Rückgang des Treibhausgasausstoßes als im Vorjahr«, sagte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Anke Rigbers. Auch der bisher anhaltende Anstieg der Fahrleistungen des Straßenverkehrs, einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen, schwächt sich seit 2015 zunehmend ab.
Energieproduktivität gestiegen
Bezogen auf den Endenergieverbrauch entwickelte sich die Energieproduktivität seit 2008 mit einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von mehr als 2 % ebenfalls positiv. Die Energieproduktivität gilt als Maßstab für die Effizienz einer Volkswirtschaft im Umgang mit Energie. Eine steigende Produktivität kann zu einer Senkung des Energieverbrauchs und des Treibhausgas-Ausstoßes beitragen. »Baden-Württemberg hält das in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie formulierte Ziel ein, die Energieproduktivität bis zum Jahr 2050 um 2,1 % jährlich zu steigern«, stellt Eva Bell, Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt, fest.
Rohstoffproduktivität rückläufig aufgrund wachsender Bautätigkeiten
Dagegen ist die Rohstoffproduktivität in Baden-Württemberg rückläufig. Dies ist auf die gestiegene Entnahme von mineralischen Rohstoffen zurückzuführen. Die Steigerung beruht überwiegend auf dem hohen Bedarf von Baumineralien. Die Bautätigkeit spiegelt sich auch in der Flächeninanspruchnahme wieder. Im Jahr 2019 stieg die neu in Anspruch genommene Fläche gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Hektar auf 4,8 Hektar pro Tag an. »In einer längerfristigen Betrachtung zeigt sich die Flächeninanspruchnahme zwar insgesamt noch rückläufig, doch der Trend bewegt sich eher seitwärts«, warnt Bell.
Faltblatt: Daten zur Umwelt erscheint jährlich neu
Zehn auf Bundes- und Länderebene abgestimmte Umweltindikatoren dokumentieren seit dem Jahr 2005 jährlich die Entwicklung in zentralen umweltpolitischen Handlungsfeldern, wie Energie- und Rohstoffverbrauch, Verkehrsaufkommen, Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen sowie Luftqualität. In Baden-Württemberg veröffentlichen das Statistische Landesamt und die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg diese Indikatoren gemeinsam im übersichtlichen Faltblatt »Daten zur Umwelt«. Die aktuelle Ausgabe 2020 wurde nun veröffentlicht. Aufgezeigt werden auch die langfristigen und aktuellen Trends beim Flächenverbrauch, in der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie der Umweltökonomie.