:: 269/2020

Pressemitteilung 269/2020

Baden-Württemberg: Männer sind in der Unterzahl

Höchster Männeranteil in Hohenstadt (Landkreis Göppingen), geringster in Untermarchtal (Alb-Donau-Kreis)

Am 31. Dezember 2019 hatte Baden-Württemberg 11,1 Millionen Einwohner. Zu diesem Stichtag lag die Zahl der Männer im Südwesten um knapp 68 000 niedriger als die der Frauen; der Männeranteil an der Gesamtbevölkerung betrug damit 49,7 %, so das Statistische Landesamt.1

Für den höheren Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung ist deren höhere Lebenserwartung entscheidend: Ein neugeborenes Mädchen kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84,2 Jahren hoffen, bei den Jungen sind es im Schnitt 79,8 Jahre und damit immerhin 4,4 Jahre weniger. Allerdings hat sich die Lebenserwartung der Männer an die der Frauen in den letzten Jahrzehnten etwas angenähert – mit der Konsequenz, dass sich auch die Geschlechterproportion immer stärker angeglichen hat.

Dass die Männer zahlenmäßig unterrepräsentiert sind, ist dagegen nicht auf die langfristige Zuwanderung zurückzuführen. In den vergangenen Jahrzehnten sind nämlich praktisch gleich viele Frauen und Männer aus dem Ausland oder aus dem übrigen Bundesgebiet in den Südwesten gezogen, seit 1975 per Saldo jeweils rund eine Million.2

Allerdings ist das männliche Geschlecht nicht in allen Altersklassen in der Unterzahl: Bei den Kindern und Jugendliche sowie im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter dominieren in beinahe allen Altersjahren zahlenmäßig die Männer. Ursache für diese Dominanz in den jüngeren Jahren ist vor allem, dass regelmäßig mehr Jungen als Mädchen geboren werden: In Baden-Württemberg wie auch in Deutschland insgesamt stehen 1 000 Mädchengeburten immerhin rund 1 050 Geburten von Jungen gegenüber.

Ab der Altersgruppe der 59-Jährigen sind die Frauen ausnahmslos stärker vertreten, wobei diese zahlenmäßige Dominanz mit zunehmendem Alter immer ausgeprägter wird: Unter den 60- bis unter 80-Jährigen sind »nur« gut 52 % Frauen, bei den 80-Jährigen und Älteren dagegen bereits knapp 61 % – und zwar nicht nur wegen ihrer höheren Lebenserwartung, sondern auch aufgrund der einschneidenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs, als erheblich mehr Männer als Frauen infolge des Krieges ums Leben kamen.

Innerhalb des Landes zeigen sich Unterschiede bei der Geschlechterproportion der Bevölkerung, die aber beim Vergleich der 44 Stadt- und Landkreise relativ moderat ausfallen. Anteilsmäßig am meisten Frauen gibt es in den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau (52,3 %) sowie Baden-Baden und Heidelberg (jeweils 51,9%). Am geringsten ist der Frauenanteil im Stadtkreis Karlsruhe (48,8 %) sowie im Hohenlohe- und im Alb-Donau-Kreis (jeweils 49,5 %).

Deutlich größer ist die Spannweite bei den 1 101 Gemeinden des Landes. Den mit Abstand höchsten Frauenanteil gibt es derzeit mit 61 % in Untermarchtal (Alb-Donau-Kreis), den geringsten in den ebenfalls kleinen Gemeinden Hohenstadt im Landkreis Göppingen (42,8 %), Allmannsweiler im Landkreis Biberach (45,2 %) und Beuron im Landkreis Sigmaringen (45,4 %).

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden alle Personen männlichen bzw. weiblichen Geschlechts vereinfacht als „Männer“ bzw. „Frauen“ bezeichnet.

2 In den Jahren 2010 bis 2017 kamen allerdings deutlich mehr Männer als Frauen nach Baden-Württemberg; dagegen war es vor allem in den 1990er-Jahren und im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends noch umgekehrt, und auch in den Jahren 2018 und 2019 war das Wanderungsplus bei den Frauen wieder etwas größer als das der Männer.

Schaubild 1: Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2019 nach Altersjahren und Geschlecht
Schaubild 1: Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2019 nach Altersjahren und Geschlecht
Tabelle 1
Bevölkerung in Baden-Württemberg am 31.12.2019 nach Altersjahren und Geschlecht
AltersjahreBesetzungsstärke
männlichweiblichDifferenz
Anzahl

Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung.

055.51152.792−2.719
156.37353.809−2.564
256.49253.615−2.877
356.46953.451−3.018
454.19452.358−1.836
553.61050.371−3.239
651.94548.942−3.003
751.14248.379−2.763
850.22247.691−2.531
951.87048.921−2.949
1051.20048.671−2.529
1152.45250.006−2.446
1252.48350.340−2.143
1352.13249.395−2.737
1453.13950.553−2.586
1554.56551.174−3.391
1655.02151.119−3.902
1756.06852.307−3.761
1858.42754.182−4.245
1963.46658.441−5.025
2067.09859.912−7.186
2169.50762.095−7.412
2272.99065.095−7.895
2372.76165.208−7.553
2472.35364.678−7.675
2573.32965.830−7.499
2675.52367.960−7.563
2776.54468.362−8.182
2877.59670.933−6.663
2981.13674.004−7.132
3079.45572.343−7.112
3180.92973.670−7.259
3277.50371.074−6.429
3376.30471.236−5.068
3473.79368.817−4.976
3573.18768.751−4.436
3671.68568.912−2.773
3773.36170.451−2.910
3872.40770.393−2.014
3972.62371.028−1.595
4067.75467.340−414
4166.53465.526−1.008
4266.15165.126−1.025
4366.53865.195−1.343
4464.88164.466−415
4566.07366.228+155
4665.78565.709−76
4770.98270.790−192
4876.59875.557−1.041
4979.33578.624−711
5085.33083.632−1.698
5188.81487.347−1.467
5290.91888.670−2.248
5392.59790.516−2.081
5492.31989.536−2.783
5593.40090.738−2.662
5691.82089.441−2.379
5788.33586.544−1.791
5885.62085.534−86
5982.29183.258+967
6078.79879.374+576
6174.47975.272+793
6271.75472.815+1.061
6368.87171.346+2.475
6464.39167.604+3.213
6560.80066.017+5.217
6657.57463.563+5.989
6757.04363.158+6.115
6855.04860.904+5.856
6954.41661.303+6.887
7053.39959.529+6.130
7149.15954.050+4.891
7244.93550.310+5.375
7338.50643.775+5.269
7432.24237.606+5.364
7541.47548.525+7.050
7640.68949.182+8.493
7739.97347.377+7.404
7845.87057.487+11.617
7946.39759.254+12.857
8044.10157.384+13.283
8138.80152.351+13.550
8234.35746.630+12.273
8330.87543.195+12.320
8427.14539.136+11.991
8522.17133.405+11.234
8616.59125.998+9.407
8714.13823.679+9.541
8812.42521.536+9.111
8910.74519.993+9.248
90 und älter30.33275.150+44.818
Tabelle 2
Bevölkerung in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs am 31.12.2019 nach Geschlecht
Stadtkreis (SKR),
Landkreis (LKR)
Land
Bevölkerung insgesamtDavon
MännerFrauen
Anzahl%Anzahl%

Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung.

Stuttgart (SKR)635.911317.79450,0318.11750,0
Böblingen LKR)392.807195.49749,8197.31050,2
Esslingen (LKR)535.024267.33450,0267.69050,0
Göppingen (LKR)258.145128.64949,8129.49650,2
Ludwigsburg (LKR)545.423270.79949,6274.62450,4
Rems-Murr-Kreis (LKR)427.248211.39549,5215.85350,5
Heilbronn (SKR)126.59263.80250,462.79049,6
Heilbronn (LKR)344.456172.99450,2171.46249,8
Hohenlohekreis (LKR)112.65556.87250,555.78349,5
Schwäbisch Hall (LKR)196.76198.72050,298.04149,8
Main-Tauber-Kreis (LKR)132.39965.99249,866.40750,2
Heidenheim (LKR)132.77766.08949,866.68850,2
Ostalbkreis (LKR)314.025156.46449,8157.56150,2
Baden-Baden (SKR)55.18526.52248,128.66351,9
Karlsruhe (SKR)312.060159.88751,2152.17348,8
Karlsruhe (LKR)445.101221.68549,8223.41650,2
Rastatt (LKR)231.420114.94149,7116.47950,3
Heidelberg (SKR)161.48577.63848,183.84751,9
Mannheim (SKR)310.658155.00749,9155.65150,1
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR)143.63372.18650,371.44749,7
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)548.355269.71549,2278.64050,8
Pforzheim (SKR)125.95761.99849,263.95950,8
Calw (LKR)159.20179.85050,279.35149,8
Enzkreis (LKR)199.55699.07249,6100.48450,4
Freudenstadt (LKR)118.24359.08250,059.16150,0
Freiburg im Breisgau (SKR)231.195110.33347,7120.86252,3
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR)263.601129.95449,3133.64750,7
Emmendingen (LKR)166.40882.24449,484.16450,6
Ortenaukreis (LKR)430.953214.82049,8216.13350,2
Rottweil (LKR)139.87870.00450,069.87450,0
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR)212.506105.39449,6107.11250,4
Tuttlingen (LKR)140.76670.84750,369.91949,7
Konstanz (LKR)286.305139.33748,7146.96851,3
Lörrach (LKR)228.736112.04749,0116.68951,0
Waldshut (LKR)171.00384.82849,686.17550,4
Reutlingen (LKR)287.034142.28149,6144.75350,4
Tübingen (LKR)228.678111.50448,8117.17451,2
Zollernalbkreis (LKR)189.36393.92149,695.44250,4
Ulm (SKR)126.79062.91349,663.87750,4
Alb-Donau-Kreis (LKR)197.07699.48050,597.59649,5
Biberach (LKR)201.282101.39050,499.89249,6
Bodenseekreis (LKR)217.470107.25249,3110.21850,7
Ravensburg (LKR)285.424142.33449,9143.09050,1
Sigmaringen (LKR)130.84965.57350,165.27649,9
Baden-Württemberg11.100.3945.516.44049,75.583.95450,3