:: 335/2017

Pressemitteilung 335/2017

3. Quartal 2017: Starke Nachfrage nach Arbeitskräften im Südwesten

Baden‑Württemberg: Höchste Zuwachsraten bei Unternehmensdienstleistern und im Baugewerbe

Im 3. Quartal 2017 waren in Baden‑Württemberg mehr als 6,29 Millionen (Mill.) Personen erwerbstätig, 97 000 oder 1,6 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie das Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises »Er­werbstätigenrechnung des Bundes und der Länder« mitteilt, gab es auch im 3. Quartal 2017 angesichts der anhaltend guten konjunkturellen Entwicklung eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften. Bereits im 1. und 2. Quartal 2017 hatte die Zahl der Erwerbstätigen um jeweils 1,6 % zugenommen. Bundesweit nahm die Erwerbstätigkeit im 3. Quartal 2017 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 1,5 % auf 44,5 Mill. Personen zu. Die Erwerbstätigenentwicklung war in allen Bundesländern positiv. Baden‑Württemberg verbuchte nach Berlin (+ 2,9 %), den Bundesländern Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen mit jeweils + 1,7 % und gemeinsam mit Schleswig-Holstein die drittstärkste Zuwachsrate an Arbeitsplätzen (jeweils + 1,6 %).

Der Dienstleistungssektor erwies sich erneut als treibende Kraft für den Erwerbstätigen­zuwachs. Im 3. Quartal dieses Jahres waren dort 4,27 Mill. Personen erwerbstätig, 68 500 mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal (+ 1,6 %). Damit entfielen gut 70 % des gesamten Erwerbstätigenzuwachses auf die Dienstleistungsbereiche. Die höchste Zuwachsrate verbuchte dort der Bereich Finanz-, Versicherungs- und Un­ternehmensdienstleister einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen mit 2,2 % (+ 21 600 Erwerbstätige), und hier in erster Linie die Gruppe der Unternehmens­dienstleister wie Unternehmen der Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Werbung sowie Architektur- und Ingenieurbüros. Auf das Produzierende Gewerbe ent­fielen knapp 30 % des gesamten Erwerbstätigenzuwachses. Dort nahm die Zahl der Erwerbstätigen im 3. Quartal 2017 um 28 100 auf 1,94 Mill. zu. Dies entspricht einem Zuwachs um 1,5 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die höchste Zuwachsrate an Erwerbstätigen entfiel dort auf das Baugewerbe mit 2,1 % (+ 6 700 Erwerbstätige). Im Verarbeitenden Gewerbe gab es einen Zuwachs um 20 600 Erwerbstätige (+ 1,4 %).

Auch im 3. Quartal 2017 war die höhere Zahl an Arbeitsplätzen alleine der positiven Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu verdanken. Mit einem Anteil von über 70 % ist diese die mit Abstand größte Gruppe der Erwerbstätigen. Ende September 2017 waren nach neuesten Angaben der Bundesagentur für Arbeit 4,64 Mill. Menschen im Land sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 110 100 bzw. 2,4 % mehr als ein Jahr zuvor. Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften äußerte sich zudem in einem hohen Zuwachs an gemeldeten Stellen. Im November 2017 waren bei der Bundesagentur für Arbeit 107 800 offene Arbeitsstellen in Baden‑Württemberg gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen um 12 700 bzw. 13,3 %. Spiegelbildlich zur positiven Gesamtentwicklung der Erwerbstätigkeit und der gemeldeten Stellen ging die Arbeitslosigkeit in Baden‑Württemberg weiter zurück. Im November 2017 waren 197 700 Personen im Land arbeitslos, 18 300 Personen oder 8,5 % weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Damit sank die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit September 1992 wieder unter die Marke von 200 000.

Schaubild 1: Erwerbstätige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslose in Baden-Württemberg seit 2016
Schaubild 1: Erwerbstätige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslose in Baden-Württemberg seit 2016
Tabelle 1
Erwerbstätige, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslose in Baden-Württemberg seit 2016
Jahr/
Quartal
Erwerbstätige1)Sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte2)
Arbeitslose
Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal
Anzahl Personen

1) Quartalsdurchschnitte, vorläufige Ergebnisse.

2) Stichtag zum Quartalsende.

Datenquellen: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder«, Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen.

2016I+86.400+96.275+189
 II+82.500+91.323+1.026
 III+82.500+99.863+163
 IV+88.300+104.620−3.203
2017I+95.800+108.642−11.476
 II+98.300+118.013−12.294
 III+97.000+110.145−16.368
Tabelle 2
Erwerbstätige in Baden-Württemberg am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen*)
Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Ausgabe 2008 (WZ08)
20162017
Jahres­durch­schnitt1. Vj.2. Vj.3. Vj.4. Vj.1. Vj.2. Vj.3. Vj.
Anzahl Personen

*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder".

ALand- und Forstwirtschaft; Fischerei72.80068.80077.80075.70068.60067.80077.40076.100
B bis FProduzierendes Gewerbe1.902.7001.884.3001.892.9001.916.4001.917.6001.911.6001.919.1001.944.400
darunter  
CVerarbeitendes Gewerbe1.515.7001.503.9001.507.2001.525.8001.525.6001.522.8001.525.4001.546.400
F Baugewerbe320.200314.500319.200323.500324.200321.000326.000330.200
G bis TDienstleistungsbereiche4.190.3004.141.9004.181.2004.202.2004.235.2004.211.4004.253.7004.270.700
davon 
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation1.494.3001.474.4001.489.8001.500.6001.508.3001.493.2001.511.9001.519.500
K bis NFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen978.200963.900975.700985.400990.600984.800997.4001.006.900
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit1.717.8001.703.6001.715.7001.716.2001.736.3001.733.5001.744.4001.744.200
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche6.165.8006.095.0006.151.9006.194.2006.221.4006.190.8006.250.2006.291.200
 Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Personen
ALand- und Forstwirtschaft; Fischerei5.000+5.200+4.100+4.800+5.600−1.100−400+400
B bis FProduzierendes Gewerbe12.900+10.200+10.500+14.300+19.000+27.300+26.200+28.100
darunter  
CVerarbeitendes Gewerbe8.700+6.800+6.300+9.900+13.200+18.900+18.200+20.600
F Baugewerbe4.300+4.300+4.700+4.400+5.100+6.500+6.800+6.700
G bis TDienstleistungsbereiche67.100+71.100+67.800+63.300+63.700+69.500+72.500+68.500
davon 
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation22.200+22.800+20.400+20.800+20.000+18.800+22.100+19.000
K bis NFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen19.300+21.700+21.400+17.100+20.500+20.900+21.600+21.600
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit25.600+26.500+26.000+25.400+23.300+29.900+28.700+28.000
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche85.000+86.400+82.500+82.500+88.300+95.800+98.200+97.000
 Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %
ALand- und Forstwirtschaft; Fischerei+7,4+8,1+5,6+6,8+8,8−1,5−0,6+0,5
B bis FProduzierendes Gewerbe+0,7+0,5+0,6+0,8+1,0+1,4+1,4+1,5
darunter  
CVerarbeitendes Gewerbe+0,6+0,5+0,4+0,7+0,9+1,3+1,2+1,4
F Baugewerbe+1,4+1,4+1,5+1,4+1,6+2,1+2,1+2,1
G bis TDienstleistungsbereiche+1,6+1,7+1,6+1,5+1,5+1,7+1,7+1,6
davon 
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation+1,5+1,6+1,4+1,4+1,3+1,3+1,5+1,3
K bis NFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+2,0+2,3+2,2+1,8+2,1+2,2+2,2+2,2
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+1,5+1,6+1,5+1,5+1,4+1,8+1,7+1,6
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+1,4+1,4+1,4+1,3+1,4+1,6+1,6+1,6