Pressemitteilung 15/2017
Effektiver Wechselkurs stieg 2016 durchschnittlich um 1,9 Prozent gegenüber 2015
Pfund Sterling und Japanische Yen weisen im Jahresvergleich die größten Schwankungen auf.
Die Exporte in die 40 wichtigsten Absatzmärkte Baden‑Württembergs verteuerten sich nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes 2016 durch Wechselkursänderungen durchschnittlich um 1,9 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2015. Etwas schwächer fiel die Jahresentwicklung 2016 bei den Wechselkursen für die 12 und 20 wichtigsten Absatzmärkte aus. Hier wertete der Euro im Vergleich zu 2015 effektiv um 1,5 bzw. 1,8 Prozent auf. Im langfristigen Vergleich der letzten 10 Jahre verbilligten sich die Exporte in die 40 wichtigsten Absatzmärkte dagegen um 3,8 Prozent, in die 12 wichtigsten Exportdestinationen sogar um 10,2 Prozent.
Innerhalb der 40 Hauptabsatzmärkte gab es im Jahr 2016 erneut großen Schwankungen am Devisenmarkt. So wertete der Euro gegenüber dem Britischen Pfund um knapp 14 Prozent auf. Hier sorgte die Ungewissheit nach dem Brexit-Referendum und die sehr expansive Geldpolitik der Bank of England für ein sinkendes Austauschverhältnis des Britischen Pfunds zum Euro. Auch gegenüber anderen Währungen sackte das Pfund teilweise auf neue Allzeittiefs ab. Die wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen in der Türkei spiegeln sich bei der Türkischen Lira wider, zu der der Euro um 10,2 Prozent aufwertete. Ein niedriger Ölpreis verstärkte 2016 die vorhandenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Russland. Auf das Jahr gesehen verteuerte sich der Euro gegenüber dem Russischen Rubel um 6,9 Prozent. Ganz generell wertete die Europäische Gemeinschaftswährung 2016 vor allem zu Währungen von Schwellenländern auf. So verteuerten sich Waren nach China im Jahr 2016 alleine durch Wechselkursveränderungen um 6,3 Prozent, wobei der Renminbi auch zum US-Dollar stark an Wert verlor. In der Jahresrückschau notierte der Euro 2016 gegenüber dem US-Dollar durchschnittlich fast auf dem Stand von 2015. Im 4. Quartal musste der Euro allerdings um 4,4 Prozent zum Vorquartal Federn lassen. Der Kurs zum Schweizer Franken legte durchschnittlich um 2,5 Prozent zu und damit etwas stärker als der effektive Wechselkursindex insgesamt. Zu zwei im effektiven Wechselkurs enthaltenden Währungen verbilligte sich der Euro 2016, nämlich zur Tschechischen Krone (-0,8 Prozent) und deutlich zum Japanischen Yen (-9,8 Prozent).

Veränderung des Euro-Wechselkurses gegenüber den Haupthandelspartnern Baden-Württembergs 2016 | ||
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Haupthandelspartner | Euro-Wechselkurs | |
4. zu 3. Quartal 2016 | 2016 zu 2015 | |
in Prozent | ||
1) "EWK-40"bezeichnet den nominalen effektiven Wechselkurs des Euros gegenüber den Währungen der 40 wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs. Datenquelle: Deutsche Bundesbank, eigene Berechnungen. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 | ||
Japanischer Yen | +3,9 | −9,8 |
Tschechische Krone | +0,0 | −0,8 |
US-Dollar | −4,4 | +0,0 |
Singapur-Dollar | +0,4 | +0,2 |
Ungarischer Forint | −0,0 | +0,8 |
Rumänischer Leu | +1,4 | +1,2 |
Schwedische Krone | +1,6 | +1,5 |
Brasilianischer Real | −3,3 | +1,8 |
EWK-401) | −0,5 | +1,9 |
Südkoreanischer Won | +1,3 | +2,3 |
Schweizer Franken | −0,9 | +2,5 |
Indische Rupie | −2,8 | +4,5 |
Polnischer Zloty | +1,2 | +4,6 |
Chinesischer Renminbi | −1,1 | +6,3 |
Russischer Rubel | −7,5 | +6,9 |
Türkische Lira | +6,9 | +10,2 |
Pfund Sterling | +1,8 | +13,7 |

Effektive Wechselkursindizes der 12, 20 und 40 wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs seit 2011 in Quartalen (1. Quartal 1999 = 100) | ||||
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Jahr Quartal | Effektive Wechselkursindizes (EWK)1) | |||
EWK-12 | EWK-20 | EWK-40 | ||
Prozent | ||||
1) EWK-12, 20, 40 bezeichnet den nominalen effektiven Wechselkurs des Euros gegenüber den Währungen der 12, 20 ,40 wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs. Datenquelle: Deutsche Bundesbank, eigene Berechnungen © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2017 | ||||
2011 | 4. Quartal | 97,2 | 103,0 | 104,5 |
2012 | 1. Quartal | 96,6 | 101,7 | 103,2 |
2. Quartal | 95,3 | 100,6 | 102,2 | |
3. Quartal | 94,8 | 99,7 | 101,4 | |
4. Quartal | 96,1 | 101,0 | 102,8 | |
2013 | 1. Quartal | 97,4 | 102,3 | 104,0 |
2. Quartal | 97,3 | 102,6 | 104,4 | |
3. Quartal | 97,8 | 103,3 | 105,6 | |
4. Quartal | 98,6 | 104,2 | 106,5 | |
2014 | 1. Quartal | 98,5 | 104,7 | 107,1 |
2. Quartal | 98,5 | 104,4 | 106,7 | |
3. Quartal | 97,1 | 103,2 | 105,3 | |
4. Quartal | 95,9 | 102,6 | 104,9 | |
2015 | 1. Quartal | 91,1 | 98,4 | 100,7 |
2. Quartal | 90,8 | 97,8 | 100,3 | |
3. Quartal | 91,5 | 99,4 | 102,3 | |
4. Quartal | 91,0 | 98,9 | 101,8 | |
2016 | 1. Quartal | 92,2 | 100,4 | 103,4 |
2. Quartal | 92,5 | 100,4 | 103,2 | |
3. Quartal | 92,8 | 100,6 | 103,4 | |
4. Quartal | 92,3 | 100,1 | 102,8 |