:: 233/2016

Pressemitteilung 233/2016

2015 rund 930 000 schwerbehinderte Menschen im Südwesten

Häufigste Behinderungsart: Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen

Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes lebten zum Jahresende 2015 in Baden‑Württemberg 929 8 77 schwerbehinderte Menschen. Ihre Zahl ist gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2013 um 51 661 Personen (−5,3 Prozent) gesunken. Als schwerbehindert gelten im Rahmen der Statistik schwerbehinderter Menschen Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt worden ist und die einen gültigen Schwerbehindertenausweis besitzen. Bezogen auf die Bevölkerung kamen in Baden‑Württemberg Ende 2015 auf 1 000 Einwohner 85 schwerbehinderte Menschen.

Eine Schwerbehinderung trifft häufiger Männer als Frauen. 2015 besaßen 481 990 Männer einen gültigen Schwerbehindertenausweis (51,8 Prozent) und 447 887 Frauen (48,2 Prozent). Mit dem Alter steigt das Risiko einer Schwerbehinderung kontinuierlich an. Bei den unter 15-Jährigen war zum Jahresende 2015 nur jede 87. Person schwerbehindert, bei den über 65-Jährigen dagegen jede vierte Person. Über die Hälfte (54,3 Prozent) der schwerbehinderten Menschen war 65 Jahre oder älter, gut ein Drittel (33,8 Prozent) gehörte der Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen an. Der Anteil der unter 25-Jährigen lag dagegen nur bei 4,2 Prozent.

In den meisten Fällen (92,7 Prozent) wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht. Nur 3,7 Prozent der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. 1,8 Prozent waren auf einen Unfall (einschließlich Arbeitsunfällen) oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Die schwerbehinderten Menschen litten überwiegend unter körperlichen Behinderungen. Bei gut einem Viertel (27,5 Prozent) lag eine Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen vor. Bei 15,6 Prozent waren die Wirbelsäule oder der Rumpf in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 11,5 Prozent lag eine Funktionseinschränkung von Gliedmaßen vor. 4,3 Prozent waren blind oder sehbehindert. Querschnittslähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen oder Suchtkrankheiten waren in 23,9 Prozent der Fälle die Ursache der Behinderung. Von den schwerbehinderten Menschen war fast ein Viertel (24,4 Prozent) von sehr schweren Beeinträchtigungen betroffen, bei denen die Versorgungsämter einen Grad der Behinderung von 100 festgestellt haben. Der geringste Grad einer Schwerbehinderung von 50 wurde gut einem Drittel der Betroffenen (33,5 Prozent) zuerkannt.

Schaubild 1: Schwerbehinderte Menschen in Baden-Württemberg 2001 bis 2015
Schaubild 1: Schwerbehinderte Menschen in Baden-Württemberg 2001 bis 2015
Tabelle 1
Schwerbehinderte Menschen und Bevölkerung in Baden-Württemberg seit 2001
Jahr
(am 31. 12.)
Schwerbeh. MenschenBevölkerung
Anzahlje 1.000 EWAnzahl
2001682.40064,410.600.906
2003691.21064,610.692.556
2005728.54067,910.735.701
2007780.17772,610.749.755
2009795.68474,110.744.921
2011906.64184,110.786.227
2013981.53892,310.631.278
2015929.87785,510.879.618
Tabelle 2
Schwerbehinderte Menschen in Baden-Württemberg am 31. 12. 2015
Personen­gruppeinsg.davon mit Grad der Behinderung von …
5060708090100
Anzahl
insgesamt929.877311.924142.83997.906106.83543.370227.003
männlich481.990164.09473.13850.45255.01721.992117.297
weiblich447.887147.83069.70147.45451.81821.378109.706