:: 302/2015

Pressemitteilung 302/2015

Weniger Sterbefälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Aber weiterhin häufigste Todesursache in Baden‑Württemberg

Im Jahr 2014 starben 100 663 Baden‑Württemberger. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes lag die Zahl der Sterbefälle damit um rund 1 300 oder 1,3 Prozent niedriger als im Jahr 2013. Der stärkste Rückgang im Jahr 2014 – ein Minus von 3 Prozent bzw. 1 179 Fällen ‑ war bei Sterbefällen mit der Todesursache »Herz-Kreislauf-Erkrankung« zu verzeichnen. Hierzu zählen insbesondere Krankheiten infolge einer mangelnden Durchblutung der Herzkranzgefäße. Die Zahl der Sterbefälle infolge von Krebserkrankungen (bösartige Neubildungen) stieg dagegen 2014 um 1,2 Prozent oder 293 Fälle.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben mit Gesamtzahl von 38 786 Sterbefällen und einem Anteil von 38 Prozent an allen Sterbefällen im Jahr 2014 dennoch bei weitem die häufigste Todesursache in Baden‑Württemberg. Bei 25 206 Sterbefällen, das entspricht rund 25 Prozent aller Sterbefälle, wurde 2014 ein Krebsleiden als Todesursache diagnostiziert. Am dritthäufigsten starben Baden‑Württemberger auf Grund einer Erkankung des Atmungssystems (5 689 Sterbefälle).

Das Risiko, infolge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Dies zeigt der Vergleich der altersspezifischen Mortalitätsraten, die die Zahl der Gestorbenen in einer Altersgruppe auf die Bevölkerung im jeweiligen Alter beziehen.1 Die Mortalitätsraten für die Todesursache »Herz-Kreislauf-Erkrankung« sanken zwischen 1980 und 2014 in allen Altersgruppen der baden‑württembergischen Bevölkerung deutlich. Der stärkste Rückgang von 2 016 Sterbefällen je 100 000 Einwohner im Jahr 1980 auf nur noch 494 Sterbefälle je 100 000 Einwohner im Jahr 2014 war in der Altersgruppe der 70- bis unter 75-Jährigen zu beobachten. Mögliche Gründe für den Rückgang der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit könnten unter anderem eine frühere Diagnostik, bessere, auch ambulante, Therapiemöglichkeiten und ein bewussterer Umgang bei Schmerzen sein.

1 Auf diese Weise werden Einflüsse auf die Zahl der Sterbefälle, die durch gestiegene Einwohnerzahlen und eine andere Altersstruktur der Bevölkerung entstehen, neutralisiert.

Schaubild 1: Gestorbene in Baden-Württemberg 2014 nach Todesursachen
Schaubild 1: Gestorbene in Baden-Württemberg 2014 nach Todesursachen
Tabelle 1
Gestorbene in Baden-Württemberg 2013 und 2014 nach Todesursachen
Todesursache 20142013
insgesamtmännlichweiblichinsgesamtmännlichweiblich
AnzahlAnzahl
Krankheiten des Kreislaufsystems38.78617.08321.70339.96517.50122.464
Bösartige Neubildungen25.20613.67411.53224.91313.44111.472
Krankheiten des Atmungssystems5.6893.1152.5746.0493.2562.793
Psychische und Verhaltensstörungen5.2441.9463.2985.1521.9263.226
Unfälle, Vergiftungen, Gewalteinwirkungen4.9633.0061.9574.9462.9721.974
Krankheiten des Verdauungssystems4.7872.5142.2734.8092.5262.283
übrige natürliche Todesursachen15.9887.4428.54616.1137.3068.807
Sterbefälle insgesamt100.66348.78051.883101.94748.92853.019
Schaubild 2: Sterbefälle mit Todesursache »Krankheiten des Kreislaufsystems«
Schaubild 2: Sterbefälle mit Todesursache »Krankheiten des Kreislaufsystems«
Tabelle 2
Sterbefälle mit Todesursache »Krankheiten des Kreislaufsystems« in Baden-Württemberg
Altersgruppe
von … bis … unter Jahren
1980201419802014
SterbefälleSterbefälle je 100 000 Einwohner der jew. Bevölkerung
Anzahl
40 - 453961055415
45 - 505752749931
50 - 5597052717760
55 - 601.55273130799
60 - 651.6811.080515171
65 - 704.4111.396990282
70 - 757.9272.7312.016493
75 - 8010.3984.9173.819995
80 - 859.5437.0516.7022.383
85 - 906.1389.43811.4905.190
90 und mehr2.88810.41116.04512.032