Zur Europameisterschaft 2024: Länderprofil Vereinigtes Königreich (in Vertretung für Schottland)

57 % der in Baden-Württemberg beschäftigten Britinnen und Briten arbeiten als Spezialisten oder Experten

Bei der Europameisterschaft spielt die schottische Fußballnationalmannschaft der Männer am 23. 6. 2024 gegen Ungarn in Stuttgart. Da Schottland als Teil des Vereinigten Königreichs nicht separat in der amtlichen Statistik erfasst wird, stellt das Statistische Landesamt hierzu zahlreiche Länderinformationen zum Vereinigten Königreich zur Verfügung: Hier ausgewählte Fakten zu Einwanderung, Wohnort, Arbeit und Familien von Personen mit britischer Staatsangehörigkeit sowie zum Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich.

Wie viele Menschen leben im Land?

In Baden-Württemberg lebten am Ende des Jahres 2023 rund 7 500 Personen mit einer britischen Staatsangehörigkeit; davon waren 4 600 Männer und 2 900 Frauen.1 Diese waren durchschnittlich knapp 46 Jahre alt und damit annähend 3 Jahre älter als im Schnitt aller Einwohnerinnen und Einwohner im Südwesten.

Wie hoch ist die Zahl der Einbürgerungen?

Seit dem Jahr 2000 haben etwas mehr als 3 400 Britinnen und Briten die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Diese Einbürgerungen haben dazu beigetragen, dass die Zahl der britischen Staatsangehörigen in Baden-Württemberg zuletzt gesunken ist. Im Jahr 2015 lebten im Südwesten 11 600 Britinnen und Briten und damit etwa 4 100 mehr als zuletzt.

Wer lebt wo?

Innerhalb des Landes verteilen sich die britischen Staatsangehörigen sehr unterschiedlich auf die einzelnen Teilräume. Wie bei der ausländischen Bevölkerung insgesamt ist diesbezüglich ein überwiegendes »Stadt-Land-Gefälle« feststellbar, da diese überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten lebt. Die meisten Britinnen und Briten haben in der Landeshauptstadt Stuttgart ihren Wohnsitz (670), gefolgt von den Stadtkreisen Heidelberg (595) und Mannheim (530).

Wer heiratet wen?

Im vergangenen Jahr gab es 78 Hochzeiten zwischen deutschen und britischen Staatsangehörigen. Dabei waren Eheschließungen zwischen einer deutschen Frau und einem britischen Mann deutlich häufiger als zwischen einer britischen Frau und einem deutschen Mann: Im Jahr 2023 heirateten 52 deutsche Frauen einen britischen Partner, und 26 Hochzeiten wurden zwischen einer britischen Frau und einem deutschen Mann geschlossen.

Hier arbeiten die Menschen aus dem Vereinigte Königreich

Zum 30. 6. 2023 waren in Baden-Württemberg rund 3 100 Staatsbürgerinnen und Staatsbürger des Vereinigten Königreichs sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 2 000 Männer und 1 100 Frauen. Insgesamt arbeiteten mit einem Anteil von 77 % mehr als drei Viertel im Dienstleistungssektor, während die übrigen Beschäftigten fast ausnahmslos im Produzierenden Gewerbe tätig waren. Besonders auffällig ist bei den britischen Beschäftigten das sehr hohe Anforderungsniveau. Während mehr als 57 % der Beschäftigten als Spezialisten oder Experten arbeiteten, übten 32 % eine Tätigkeit als Fachkraft aus. Nur jeder Zehnte war als ungelernte Hilfskraft tätig.

Es ziehen weniger britische Staatsangehörige ins Land

Seit der Jahrtausendwende sind per Saldo knapp 2 300 britische Staatsangehörige nach Baden-Württemberg gezogen. Vor allem in den Jahren 2010 bis 2020 kamen relativ viele Britinnen und Briten in den Südwesten. In den letzten beiden Jahren war der Wanderungssaldo dagegen annähernd ausgeglichen.

Die Außenhandelsbeziehungen

Die baden-württembergischen Ausfuhren in das Vereinigte Königreich lagen im Jahr 2023 nach vorläufigen Ergebnissen bei 10,9 Milliarden (Mrd.) Euro und damit über den Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich, die sich auf 3,5 Mrd. Euro beliefen. Mit einem Anteil von rund 55,5 % war über die Hälfte des gesamten Exportwertes auf Ausfuhren der beiden führenden Güterabteilungen »Kraftwagen und Kraftwagenteile« (35,5 %) sowie »Maschinen« (20,1 %) zurückzuführen. Dahinter folgten »Metalle« mit einem Anteil von 7,0 %. Importseitig waren »Maschinen« die gefragtesten britischen Güter. 2023 war fast jede fünfte aus dem Vereinigten Königreich in den Südwesten importierte Ware dieser Güterabteilung zuzuordnen (19,2 %).

1 Die Ergebnisse des Ausländerzentralregisters wurden jeweils auf 100 Personen gerundet.