:: 7/2016

Statistisches Monatsheft Juli 2016

Ist Heiraten wieder »in«?

Zur Entwicklung der Eheschließungen in Baden-Württemberg

»Heiraten wird zum Auslaufmodell« – solche oder ähnliche Schlagzeilen beherrschten jahrelang die Diskussion, wenn es um das Heiratsverhalten ging. Tatsächlich wurde in Baden-Württemberg – wie auch in Deutschland insgesamt – immer seltener geheiratet. In jüngster Zeit scheint sich aber eine Trendwende abzuzeichnen. Heiraten sei so beliebt wie nie, wird sogar behauptet.

Im folgenden Beitrag wird deshalb insbesondere der Frage nachgegangen, ob Heiraten für Paare in Baden-Württemberg tatsächlich wieder attraktiver geworden ist. Darüber hinaus soll unter anderem auch thematisiert werden, ob Eheschließungen zwischen Deutschen und Ausländern heute häufiger als früher stattfinden, ob sich der Altersunterschied zwischen den Eheschließenden verändert hat und weshalb in den letzten Jahren der Dezember zunehmend als Monat für eine Hochzeit gewählt wird.

Absolventenbefragung 2014: Ergebnisse für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg

Nahezu neun von zehn Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg waren mit ihrem Studium zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Der Übergang vom Studium in das Berufsleben war überwiegend sehr erfolgreich. Die berufliche Situation wurde – bezogen auf die absolvierte Ausbildung – von rund zwei Drittel der Befragten als angemessen oder überwiegend angemessen eingestuft. Diese sowohl aus Sicht der Hochschulen als auch aus Sicht der (ehemaligen) Studierenden sehr erfreulichen Ergebnisse wurden aus der Absolventenbefragung 2014 gewonnen, die im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie 19 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bereits zum siebten Mal in Folge vom Statistischen Landesamt durchgeführt wurde. Der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Erkenntnisse dieser Absolventenstudie zusammen.

Zur Entwicklung des Rauchverhaltens in den letzten 20 Jahren

Zeigen Rauchverbote Wirkung?

Seit 2002 wurden verstärkt Maßnahmen des Nichtraucherschutzes und diverse Initiativen zur Reduktion des Rauchens ergriffen. Im Rahmen des Mikrozensus werden in mehrjährigem Abstand Fragen zum Rauchverhalten gestellt. Dies ermöglicht es, über einen längeren Zeitraum die Entwicklung der Rauchgewohnheiten nach Geschlecht und Altersgruppen zu beschreiben. Der vorliegende Beitrag nutzt die Befragungsergebnisse von 1995 bis 2013, um der Frage nachzugehen, wie sich das Rauchverhalten von Männern und Frauen in Baden-Württemberg in den letzten 20 Jahren entwickelt hat und ob sich in den letzten 10 Jahren Veränderungen abzeichnen, die auf eine Wirksamkeit der Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums schließen lassen.

Die Analysen zeigen vor allem bei Frauen eine Trendumkehr beim Rauchverhalten, die in zeitlicher Nähe zur Einführung von Rauchverboten erfolgte. So stieg bis 2005 der Anteil der Frauen, die regelmäßig rauchten, kontinuierlich an, während der Anteil der rauchenden Männer in den Tendenz leicht zurückging. Dies führte zu einer Annäherung der Raucherquoten beider Geschlechter. Von 2005 bis 2009 ging der Anteil der regelmäßig rauchenden Frauen erstmals wieder zurück. Bei beiden Geschlechtern zeigt sich eine Verhaltensänderung vor allem bei den Jüngeren.

Sportvereine in Baden-Württemberg 2015

Im Jahr 2015 waren in den baden-württembergischen Sportvereinen nach Angaben des Landessportverbandes 3,7 Mill. Menschen organisiert. Die höchsten Mitgliederzahlen wiesen hierbei die Sportfachverbände Turnen mit 1,13 Mill. und Fußball mit knapp 962 000 Mitgliedern auf. Dabei war Turnen unter den Sportlerinnen und Fußball unter den Sportlern am beliebtesten. Rund ein Viertel der Vereinsmitglieder war jünger als 15 Jahre. Damit leisten die Sportvereine einen bedeutenden Beitrag zur Jugendarbeit im Land. Der höchste Anteil an Kindern und Jugendlichen war beim Taekwondo anzutreffen, bei dem mehr als die Hälfte der Mitglieder jünger als 15 Jahre ist. In Golfvereinen war dagegen weit über ein Drittel der organisierten Spielerinnen und Spieler bereits älter als 60 Jahre.

Zur Bautätigkeit 2015: Steigende Nachfrage im Wohnungsbau

Im vergangenen Jahr wurden so viele Wohnungen neu gebaut, wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Die verstärkte Zuwanderung nach Baden-Württemberg und die wachsenden Verdichtungsräume dürften den Bedarf an neuen Wohnungen befeuern, was sich in einer steigenden Zahl von Baugenehmigungen niederschlug. Und auch das laufende Jahr dürfte von einer starken Wohnungsbaunachfrage geprägt sein, wie die Genehmigungszahlen zwischen Januar und März 2016 signalisieren.

Einflussfaktoren auf Struktur und Höhe der Konsumausgaben privater Haushalte

Ergebnisse der EVS 2013 für Baden-Württemberg

Die Ermittlung der Konsumausgaben privater Haushalte ist ein wesentlicher Zweck der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die alle 5 Jahre bundesweit erhoben wird – zuletzt 2013. Mit den Ergebnissen der EVS kann gezeigt werden, welche Haushaltsmerkmale wichtige Einflussfaktoren auf die Struktur und auf die Höhe des Konsums bilden. So nimmt mit zunehmender Haushaltsgröße auch die Höhe der Konsumausgaben zu, in einer Pro-Kopf-Betrachtung jedoch ab. Bei Haushalten mit höherem Einkommen ist der Anteil der Ausgaben fürs Wohnen sowie für Nahrungsmittel und Getränke deutlich geringer als bei Haushalten mit geringem Einkommen.

Im Blickpunkt: Die Stadt Furtwangen im Schwarzwald

In der Reihe »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Furtwangen im Schwarzwald im Landkreis Schwarzwald-Baar. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Furtwangen wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

www.statistik-bw.de: Übersichtlich – Nutzerorientiert – Neu verpackt

Das Internetangebot ist heute das zentrale Medium für den Kontakt zu den Kunden. Den gebotenen Service den heutigen Bedürfnissen anzupassen und weiter auszubauen, war und ist ein zentrales Bestreben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Die frühere Website des Hauses war etwas in die Jahre gekommen, sodass ein kompletter Relaunch des Angebots anstand. Das neu aufgebaute Internetangebot ist nun seit dem 3. Februar 2016 online. Jede Seite, jede Tabelle, jede Grafik, jeder Baustein des früheren Angebots wurde angefasst und in eine neue fachliche und technische Architektur eingebunden. Wesentliche Ziele bei der Neugestaltung dieses Angebots waren: Noch besseren Service und weitere Inhalte anzubieten. Gleichzeitig sollte das Auffinden und Verstehen der Inhalte möglichst leicht sein. Wesentlich war außerdem einen komfortablen Zugriff unabhängig vom jeweiligen Endgerät zu schaffen.

Zensusdatenangebot der Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter

Reicher Datenfundus für die Wissenschaft

Die Forschungsdatenzentren des Bundes und der Länder bieten der Wissenschaft rund 100 Statistiken zur Nutzung von Mikrodaten für die vielfältigsten Auswertungszwecke. Seit Ende des Jahres 2015 wurde dieses Datenangebot um die ersten beiden Produkte des umfangreichen und sehr differenzierten Datenmaterials des Zensus 2011 ergänzt. Mit dem Produkt 3, dem Gesamtdatensatz des Zensus, wurde nunmehr das Einzeldatenangebot komplettiert.

Dr. Berthold Fischer: Ein exzellenter Fachmann der VGR und Analyse wechselt in den Ruhestand

Ein Blick auf Treffsicherheit, die Kraft der Kontemplation und ein breites wissenschaftliches Spektrum

Nach mehr als 3 Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Bereichen der amtlichen Statistik wird Dr. Berthold Fischer »Privatier«. In seiner Zeit im Statistischen Landesamt war er sowohl in der Fachstatistik mit dem breiten Aufgabenspektrum von fachstatistischen Untersuchungen bis hin zur organisatorischen und fachlichen Begleitung von Erhebungen tätig als auch in der regionalstatistischen und wirtschaftswissenschaftlichen Analyse. Nicht zuletzt war er ein ausgewiesener Spitzenkenner der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder und hat diese maßgeblich mitgestaltet. In seiner Zeit verfasste er eine Fülle von Aufsätzen zu den verschiedensten Themenbereichen. Dieser Beitrag lässt im Rückblick wichtige Stationen seiner beruflichen Zeit und die wissenschaftlichen Schwerpunkte von Dr. Fischer Revue passieren.