:: 3/2016

Statistisches Monatsheft März 2016

Niedrige Inflationsrate durch Ölpreisverfall

Billiges Öl drückt Inflationsrate in Baden-Württemberg 2015 auf 0,2 %

Rund 800 Preise von verschiedenen Gütern und Dienstleistungen bilden die Basis für die Berechnung des Verbraucherpreisindex in Deutschland. Die Preisänderungen einzelner Produkte und Produktgruppen wirken sich nur dann spürbar auf den Gesamtindex aus, wenn diesen eine gewisse Verbrauchsbedeutung zukommt. Großen Einfluss auf die Inflationsrate hatten in der Vergangenheit häufig die Energiepreise. Auch im Jahresdurchschnitt 2015 haben sich rückläufige Rohölpreise dämpfend auf den Gesamtindex ausgewirkt. Die Jahresteuerungsrate lag mit 0,2 so niedrig wie im Jahr 2009. Damals folgte auf die Bankenkrise ein Wirtschaftseinbruch, der dann zu stark rückläufigen Ölpreisen führte. Die zukünftige Entwicklung des Verbraucherpreisindex dürfte weiterhin maßgeblich durch die Energiepreise beeinflusst werden, wobei der Ölpreis bereits jetzt ein relativ niedriges Niveau aufweist.

Baden-Württembergs Wanderungsverflechtung mit der Europäischen Union

Zu den Gründen der unterschiedlich hohen Zuwanderung aus den einzelnen EU-Staaten

Baden-Württemberg war und ist für Menschen aus anderen Teilen Deutschlands, Europas und der übrigen Welt attraktiv. Anders ist es nicht zu erklären, dass seit 1952, dem Gründungsjahr des Landes, weit mehr als 3 Mill. Menschen per Saldo in den Südwesten gezogen sind. Der größte Anteil der »Zuzügler« kam in den vergangenen Jahren aus der Europäischen Union. Auffällig ist hierbei, dass es enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten der EU gibt. Im Folgenden soll deshalb der Frage nachgegangen werden, was die Bestimmungsfaktoren für die regional sehr verschieden ausgeprägte Zuwanderung sind. Zuvor wird die Entwicklung des Wanderungsgeschehens im Südwesten kurz skizziert.

Zufriedenheit und Wohlbefinden der Bevölkerung in Baden-Württemberg im europäischen Vergleich

Ergebnisse des EU-SILC-Zusatzmoduls 2013

Ergänzend zu den Wirtschafts- und Sozialstatistiken mit objektiven Daten, beispielsweise zum Einkommen oder zu Sozialleistungen, werden von der amtlichen Statistik heutzutage auch subjektive Einschätzungen der Menschen erhoben, um ein umfassendes Bild der sozialen Lage zeichnen zu können. In der Erhebung EU-SILC wurde 2013 erstmals nach der Zufriedenheit und dem subjektiven Wohlbefinden der Menschen gefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zufriedenheit beispielsweise mit dem Alter und dem Vorhandensein eines sozialen Umfeldes der Menschen zusammenhängt. Bei der allgemeinen Lebenszufriedenheit liegt Baden-Württemberg gleichauf mit Deutschland und knapp über dem EU-Durchschnitt. In Europa zeigt sich im Grundsatz ein Nord-Süd-Gefälle.

Die Branche IT-Dienstleistungen in Baden-Württemberg

Die Macher von »Industrie 4.0«

Die im Bereich der IT-Dienstleistungen tätigen Unternehmen arbeiten unter anderem in der Softwareentwicklung, erbringen Beratungsdienstleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie, betreiben Datenverarbeitungseinrichtungen für Dritte oder stellen Infrastrukturen für Hosting, Datenverarbeitungsdienste und Internetportale zur Verfügung. Diese Unternehmen treiben Innovationen an, die mit Schlagwörtern wie »Vierte industrielle Revolution« bzw. »Industrie 4.0«, »Digitalisierung der Wirtschaft« oder »Internet der Dinge (IoT – Internet of Things)« umrissen werden. Die Situation und die Entwicklung dieser Branche ist deshalb für die globale Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs und Deutschlands von zentraler Bedeutung.

Wie ist diese Branche in Baden-Württemberg – auch im bundesweiten Vergleich – aufgestellt? Wie hat sie sich in den letzten Jahren entwickelt? Der vorliegende Beitrag, der im Wesentlichen auf den Ergebnissen der Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich basiert, bildet mit den wichtigsten Eckdaten Struktur und Entwicklung der Branche IT-Dienstleistungen in Baden-Württemberg ab.

Berechnung effektiver Wechselkurse für Baden-Württemberg

Die baden-württembergische Wirtschaft profitiert in besonderer Weise von der Dynamik auf den globalen Exportmärkten. Damit sind Unternehmen jedoch auch einem Wechselkursrisiko ausgesetzt, welches sich bei plötzlichen Wechselkursveränderungen negativ auf die wirtschaftliche Dynamik Baden-Württembergs auswirken kann. Dieser Beitrag entwickelt, soweit bekannt, erstmalig für ein Bundesland effektive Wechselkurse auf Monats- und Quartalsbasis, in denen die Devisenentwicklung zu wichtigen Handelspartnern gebündelt wird.

Finanzielle Auswirkungen eines Einwohners im kommunalen Finanzausgleich

Der Wert eines Einwohners

Jenseits von ethischen oder ökonomischen Grundsatzfragen kommt der »Wert eines Menschen« in die Diskussion, wenn es in der praktischen kommunalen Finanzpolitik darum geht, Kriterien für gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsmechanismen zwischen den kommunalen Ebenen anzuwenden. Welchen finanziellen Wert besitzt ein Einwohner für seine Wohngemeinde? Diese Frage stellt sich insbesondere den Kommunalverwaltungen, nachdem die Ergebnisse des Zensus 2011 bekannt sind und in vielen Gemeinden ein Einwohnerzahlrückgang zu verzeichnen ist. Die Gemeinden sind nun voller Sorge, durch den Rückgang der Einwohnerzahlen pro Einwohner jährlich 1 000 bis 2 000 Euro weniger Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich zu erhalten. Wie sind die finanziellen Auswirkungen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs durch die Einwohnerzahländerung durch den Zensus 2011 für die Gemeinden wirklich?

Heterogene Datenlandschaft zu »Flucht und Asyl«

Ein Überblick über Produzenten und Angebote

Der Zustrom von Asylbewerbern und sonstigen Schutzsuchenden rückt die amtlichen Daten zum Thema Flucht und Asyl ins öffentliche Interesse. Diese Daten sind jedoch bisher nicht an einer Stelle verfügbar und trotz erster Bemühungen des Statistischen Bundesamtes noch nicht optimal aufeinander abgestimmt.

Radio und Fernsehen in Baden-Württemberg

Als im 19. Jahrhundert die Menschen begannen, mit Elektrizität wissenschaftlich zu experimentieren, dachte noch niemand an den Rundfunk. Einer der ersten Versuche damals bestand darin, Nachrichten zu übermitteln, dies geschah zuerst mit Draht aber schon bald ohne. Die Voraussetzung für die drahtlose Telegrafie war die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz in den Jahren 1887 und 1888. Sie waren die Basis für die Erfindung des Radios und des Fernsehens. Damals konnte sich noch niemand vorstellen, wie stark sich das Freizeitverhalten großer Teile der weltweiten Bevölkerung und somit auch der Baden-Württembergs in den nächsten 100 Jahren hierdurch maßgeblich verändern sollte.