:: 2/2016

Statistisches Monatsheft Februar 2016

Bildungsberichterstattung im Rahmen des kommunalen Bildungsmanagements

Was ist eine systematische Bildungsberichterstattung und wozu dient sie auf kommunaler Ebene?

Die kommunale Ebene wird sich immer mehr ihrer Verantwortung und ihrer Gestaltungsmöglichkeiten für ein angemessenes und den Bedürfnissen der Menschen und der regionalen Wirtschaft gerecht werdendes Bildungsangebot bewusst. Um dieses Bildungsangebot zu steuern, benötigen die Kommunen ein Instrument, das ihnen zunächst tragfähige und steuerungsrelevante Informationen über die kommunale Bildungslandschaft liefert. Diese Funktion hat die datengestützte Bildungsberichterstattung, das sogenannte Bildungsmonitoring. Wie im Rahmen des Bildungsmonitorings an eine konkrete Fragestellung herangegangen werden kann, welche Datengrundlagen es hierfür gibt und was bei einer Analyse zu beachten ist, wird anhand eines Beispiels zu Abgängen von allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss verdeutlicht.

Schwierige Rahmenbedingung für die neue Bevölkerungsvorausrechnung

Zur Methodik der Bevölkerungsvorausrechnung Basis 2014

Eine Bevölkerungsvorausrechnung ist immer eine Herausforderung, gilt es doch möglichst realitätsnahe Annahmen über zum Teil weit in der Zukunft liegende Ereignisse zu treffen. Die Wanderungsentwicklung seit der letzten Vorausrechnung mit der Basis 2012 hat gezeigt, dass manchmal schon Entwicklungen, die nur wenige Jahre in der Zukunft liegen, nicht vorhersehbar sind.

Das Statistische Landesamt Baden‑Württemberg legt darum bereits mit dem Basisjahr 2014 eine neue Landesvorausrechnung und auch regionalisierte Ergebnisse vor, die den aktuellen Entwicklungen vor allem im Wanderungsgeschehen Rechnung tragen. Die Ergebnisse werden in mehreren Artikeln im Statistischen Monatsheft in diesem Jahr vorgestellt. Sie sind bereits seit Ende 2015 im Datenangebot des Hauses verfügbar. Mit dem vorliegenden Artikel beginnt die Darstellung der Bevölkerungsvorausrechnung Basis 2014 im Statistischen Monatsheft Baden‑Württemberg mit einem methodischen Teil.

Aktualisierte Bevölkerungsvorausrechnung für Baden‑Württemberg 2014 bis 2060

Hohe Zuwanderung schwächt künftigen Alterungsprozess der baden-württembergischen Bevölkerung etwas ab

Das Statistische Landesamt Baden‑Württemberg veröffentlichte im Sommer 2014 Ergebnisse der Bevölkerungsvorausrechnungen auf Basis des Jahres 2012. Bereits für diese Vorausrechnungen wurden die Annahmen zur Zuwanderung gegenüber denjenigen der Vorausrechnungen aus dem Jahr 2009 deutlich erhöht, um die seinerzeit aktuellen Wanderungstendenzen zu berücksichtigen. Seit Mitte des vergangenen Jahres zeichnet sich ab, dass – aus heutiger Sicht – die unterstellten Wanderungsgewinne vor dem Hintergrund des enormen Zuzugs von Flüchtlingen nochmals höher anzusetzen sind. Deshalb entschloss sich das Statistische Landesamt im Spätherbst 2015, neue Vorausrechnungen durchzuführen, um diesem aktuellen Trend Rechnung zu tragen. Dabei wurde bewusst in Kauf genommen, dass die Festlegung der Annahmen mit deutlich größeren Unsicherheiten behaftet ist als in »ruhigeren« Zeiten.

Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse dieser neuen Vorausrechnungen für Baden‑Württemberg auf Basis des 31. Dezember 2014 vorgestellt. Dabei soll insbesondere verdeutlicht werden, dass der Alterungsprozess der Gesellschaft auch bei veränderten Rahmenbedingungen – ähnlich wie in früheren Vorausrechnungen ermittelt – ablaufen wird. Konkret bedeutet das, dass auch eine stärkere Zuwanderung den demografischen Wandel nicht stoppen, sondern lediglich abmildern kann.

Wie die Menschen in Baden‑Württemberg ihre Zeit verbringen

Ausgewählte Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung 2012/2013

Die Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung 2012/2013 geben einen statistischen Überblick zu den Aktivitäten und Tagesabläufen der Menschen. So verbringen die Menschen in Baden‑Württemberg über 9 Stunden täglich mit Ausruhen, Schlafen und Körperpflege. Für Essen und Trinken summieren sich nochmals fast 2 Stunden. Deutliche Unterschiede zeigen sich – je nach Alter, Geschlecht und Lebenssituation – vor allem beim zeitlichen Aufwand für Erwerbstätigkeit, für unbezahlte Arbeit und für Freizeitaktivitäten.

Einen weiteren Schwerpunkt der Erhebung bildete das Thema ehrenamtliches Engagement. Hier wird deutlich, dass die Menschen in Baden‑Württemberg überdurchschnittlich häufig ehrenamtlich aktiv sind.

Kindertageseinrichtungen in Baden‑Württemberg 2015

Kindertageseinrichtungen liefern einen wichtigen Beitrag zu Bildung und Betreuung insbesondere im frühkindlichen Bereich. Im Spannungsfeld zwischen weiterem Ausbau der Kleinkindbetreuung, Verlängerung der Betreuungszeiten und einer zunehmenden Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund sind die Anforderungen an die Kindertageseinrichtungen in Baden‑Württemberg nach wie vor hoch und lassen sich nur mit ausreichendem und gut geschultem Personal erfüllen. Im Folgenden soll die aktuelle Lage der Kindertageseinrichtungen anhand wichtiger Daten aus der Statistik der Kindertageseinrichtungen genauer beleuchtet werden.

Das Personal der Kommunen in Baden‑Württemberg – Der öffentliche Dienst im Wandel

Kommunen erfüllen grundlegende Aufgaben der Daseinsfürsorge für ihre Bürgerinnen und Bürger. Mitte 2014 waren hierzu insgesamt gut 221 100 Personen im kommunalen Bereich Baden‑Württembergs beschäftigt. In den letzten Jahren unterliegt der öffentliche Dienst bei den Kommunen einer hohen Änderungsdynamik. Der massive Personalaufbau im Bereich der kommunalen Kinderbetreuung oder die Umwandlung zahlreicher kommunaler Krankenhäuser in eine private Rechtsform sind zwei bedeutende Beispiele hierfür.

Andere Trends wie der Anstieg des Frauenanteils und die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung haben darüber hinaus die Struktur des öffentlichen Dienstes merklich verändert. Ein hoher Anteil älterer Beschäftigter dürfte die Kommunen in den kommenden Jahren zudem verstärkt vor die Herausforderung stellen, geeignetes Fachpersonal für die Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben zu gewinnen.

Wahlverhalten in Baden-Württemberg im langfristigen Vergleich

Seit 1952 wird die Zusammensetzung des baden-württembergischen Landtags in regelmäßigen Abständen durch Wahlen bestimmt. Die Wahl des 16. Landtags findet am 13. März 2016 statt. Von 8 bis 18 Uhr sind die Wählerinnen und Wähler dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Während bei der letzten Landtagswahl (2011) erstmals eine grün-rote Mehrheit die Macht übernahm, war in den Jahrzehnten davor vor allem die CDU in Regierungsverantwortung. Das Wahlverhalten der Baden‑Württembergerinnen und Baden‑Württemberger bei der Landtagswahl 2011 tritt somit im Vergleich zu den vorangegangenen Wahlen besonders hervor. Wie hat sich in diesem Zusammenhang die Zusammensetzung der Wählerschaft der Parteien verändert? Können neue Entwicklungstrends für die Wahlbeteiligung von Frauen und Männern, jüngeren und älteren Wählerinnen und Wählern festgestellt werden? Als Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen kann die durch das Statistische Landesamt seit 1964 bei Landtagswahlen erhobene Repräsentative Wahlstatistik herangezogen werden. Diese ermöglicht – im Gegensatz zu den Wahlanalysen von Meinungsforschungsinstituten – die Betrachtung des tatsächlichen Wahlverhaltens.