Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) stellen das umfassendste Instrumentarium der Wirtschaftsbeobachtung dar. Dabei kann das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum begehen. Seit 40 Jahren stellt es den Vorsitz und die Federführung im Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« (VGRdL), dem die Statistischen Ämter der 16 Bundesländer sowie das Statistische Bundesamt und das Bürgeramt, Statistik und Wahlen der Stadt Frankfurt am Main als Vertreter des Deutschen Städtetages angehören. Das 40-jährige Jubiläum sei Anlass, aus der Sicht des federführenden Landes die wichtigsten Meilensteine der letzten 4 Dekaden Revue passieren zu lassen und gleichzeitig die aktuellen Entwicklungen zu skizzieren. Von besonders herausragender Bedeutung für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder waren in den letzten Jahrzehnten die Deutsche Vereinigung und die Realisierung des Europäischen Binnenmarktes, das Internet als Revolutionierung des Veröffentlichungswesens und die Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission, die die Kritik am Bruttoinlandsprodukt als umfassenden Wohlstandsindikator wieder entfacht hat. Die Umstellung der früheren deutschen VGR auf das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 dürfte als die umfangreichste Revision in die Annalen eingehen.
Sozusagen urkundlich erwähnt ist die Übernahme der Federführung im Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« (VGRdL) durch das Statistische Landesamt Baden-Württemberg im Protokoll der Tagung am 28./29. November 1972 in Stuttgart. Dort heißt es: »Diese Tagung fand nach Übergabe der Federführung im Arbeitskreis von Hessen an Baden-Württemberg im Sommer 1972 erstmals unter Leitung des neuen Vorsitzenden Prof. Dr. Szameitat, Präsident des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg, statt. Prof. Dr. Szameitat und Dr. Wuchter als Sprecher des Arbeitskreises würdigten die Verdienste des bisherigen Vorsitzenden, Dr. Hüfner, und sprachen ihm ihren herzlichen Dank für die geleistete Aufbau- und Entwicklungsarbeit bei den regionalen Sozialproduktsberechnungen aus«.