:: 343/2016

Pressemitteilung 343/2016

Südwestindustrie im Oktober 2016: Auftragsplus von 3,4 Prozent

Im bisherigen Jahresverlauf 2016 mehr Bestellungen aus dem Inland – Auslandsnachfrage auf Erholungskurs und wieder im Plus

Die Nachfrage nach Industrieprodukten aus Baden‑Württemberg nimmt seit der Jahresmitte wieder Fahrt auf. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes stiegen die preisbereinigten Auftragseingänge der Südwestindustrie im Oktober 2016 saison- und arbeitstäglich bereinigt zum Vormonat September spürbar um 3,4 Prozent. Die Aufträge aus dem Inland legten deutlich um 4 Prozent zu. Von den Auslandskunden gingen gleichfalls mehr Aufträge ein (2,7 Prozent). Bezogen auf die Absatzrichtung des Auslandsgeschäfts gab es sowohl aus der Eurozone ein Auftragsplus (1,6 Prozent) als auch und im stärkeren Maße aus dem übrigen Ausland (3,5 Prozent).

Im Vorjahresvergleich erzielte die Südwestindustrie im Oktober 2016 preis- und arbeitstäglich bereinigt den dritten Monat in Folge ein Auftragsplus (11,2 Prozent). Dabei zogen die Bestellungen aus dem Inland deutlich an (7,3 Prozent). Noch stärker fiel der Orderanstieg im Auslandsgeschäft mit einem kräftigen Plus von 13,4 Prozent aus. Impulse kamen hier aus der Eurozone (8,5 Prozent) und insbesondere aus dem übrigen Ausland (16,5 Prozent). Insgesamt scheint die Nachfrageentwicklung der Südwestindustrie an Schwung zu gewinnen. Die über Monate tendenziell in einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung verharrende Binnennachfrage zeigt sich zunehmend gefestigt und aufwärtsgerichtet. Zudem nimmt die lange Zeit rückläufige Auslandsnachfrage wieder erkennbar Fahrt auf. Ein Teil der aktuellen Dynamik dürfte allerdings auch der schlechten Vorjahresverfassung geschuldet sein.

Im Zeitraum Januar bis Oktober 2016 verbuchte die Südwestindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preis- und arbeitstäglich bereinigt ein verhaltenes Plus an Bestellungen (1,2 Prozent). Dabei lag der Auftragszuwachs aus dem Inland (1,3 Prozent) etwas über dem mit den Auslandskunden (1,0 Prozent). Dem Orderanstieg aus der Eurozone (4,5 Prozent) stand hier ein knapper Rückgang aus dem übrigen Ausland gegenüber (−0,3 Prozent). Einen spürbaren Auftragszuwachs erzielten im bisherigen Jahresverlauf insbesondere die Konsumgüterproduzenten (3,1 Prozent). Die Vorleistungsgüterproduzenten (1,2 Prozent) und die Investitionsgüterproduzenten (1,0 Prozent) erreichten jeweils ein verhaltenes Plus.

Im Zeitraum Januar bis Oktober 2016 verlief die Auftragsentwicklung in den bedeutenden Industriebranchen im Land recht uneinheitlich. Bedingt durch einen Sondereffekt zum Jahresanfang verzeichnete die »Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen« noch immer ein ungewöhnlich hohes Auftragsplus. Hier stiegen die Ordereingänge im Vergleich zum Vorjahr preis- und arbeitstäglich bereinigt um 13,0 Prozent. Einen deutlichen Auftragszuwachs konnte auch die »Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« (4,8 Prozent) verbuchen. Ein spürbares Auftragsplus gab es gleichfalls noch in der »Herstellung von elektrischen Ausrüstungen« (2,9 Prozent) und in der »Herstellung von Metallerzeugnissen« (2,6 Prozent). Der »Maschinenbau« erzielte einen moderaten Zuwachs (0,6 Prozent). Weniger Aufträge gingen hingegen ein in der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« (−1,4 Prozent), in der »Herstellung von chemischen Erzeugnissen« (−1,9 Prozent) und in der »Metallerzeugung und –bearbeitung« (−2,5 Prozent). Die kräftigsten Auftragseinbußen gab es in der »Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus« (−3,2 Prozent).

Schaubild 1: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexwerte
Schaubild 1: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Indexwerte
Schaubild 2: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Veränderungsraten gegenüber Vorjahresmonat
Schaubild 2: Auftragseingangsindex im Verarbeitenden Gewerbe – Veränderungsraten gegenüber Vorjahresmonat
Tabelle 1
Auftragseingangsindex für das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg im Oktober 2016
Indexstand: 2010 = 100, preisbereinigt
WZ
2008
Ausgewählte WirtschaftszweigeVeränderung in Prozent
Oktober 2016Januar–Oktober 2016
gegenüber
September 2016Oktober 2015Vorjahreszeitraum
Original­werte saison- und arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)Original­werte arbeits­täglich bereinigt1)

1) Nach Berliner Verfahren BV 4.1.

2) Ausgewählte Wirtschaftszweige.

Datenquelle: Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden.

 Verarbeitendes Gewerbe2)+3,9+3,4+5,4+11,2+1,2+1,2
 Inland+2,6+4,0−0,0+7,3+1,3+1,3
 Ausland+4,6+2,7+9,0+13,4+1,1+1,0
 Eurozone+10,2+1,6+2,5+8,5+4,6+4,5
 Nicht-Eurozone+2,3+3,5+12,2+16,5−0,3−0,3
 Vorleistungsgüterproduzenten−0,7+3,3−0,3+6,7+1,2+1,2
 Inland+1,3+5,0−1,2+6,1+0,3+0,4
 Ausland−3,2+0,9+0,9+7,4+2,3+2,3
 Eurozone−2,9+2,5−3,6+3,1+0,6+0,6
 Nicht-Eurozone−3,5−0,5+4,5+9,8+3,7+3,7
 Investitionsgüterproduzenten+5,2+3,3+8,1+13,5+1,0+1,0
 Inland+4,2+3,8+1,2+8,7+2,1+2,1
 Ausland+5,6+2,9+11,6+15,7+0,5+0,5
 Eurozone+14,6+1,3+4,9+10,9+6,0+6,0
 Nicht-Eurozone+2,5+3,8+14,3+18,3−1,2−1,2
 Konsumgüterproduzenten+8,0+3,1−0,7+4,1+3,0+3,1
 Inland−3,4+1,4−4,2+2,7+0,6+0,6
 Ausland+16,7+4,7+1,6+5,8+4,7+4,8
 Eurozone+13,8+0,4+0,6+3,8+5,2+5,2
 Nicht-Eurozone+19,7+9,0+2,1+6,5+4,4+4,4
17Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus−4,1−1,7−9,6−1,9−3,2−3,2
20Herstellung von chemischen Erzeugnissen−0,9+3,7−2,0+3,2−1,9−1,9
21Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen+7,2+1,6+0,4+6,3+13,1+13,0
24Metallerzeugung und -bearbeitung+17,0+14,4+10,5+17,0−2,5−2,5
25Herstellung von Metallerzeugnissen−2,2+1,2−3,9+2,5+2,6+2,6
26Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen−2,6+0,6+2,6+7,0+4,8+4,8
27Herstellung von elektrischen Ausrüstungen−5,0+2,2−0,6+8,5+2,9+2,9
28Maschinenbau+2,5+3,8+2,6+8,3+0,6+0,6
29Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen+9,3+3,9+13,7+19,3−1,5−1,4